Reformversuche
Morugg trat vor den Adelsrat. Er hatte die undankbare Aufgabe abgekommen, den Adligen einen Volksrat schmackhaft zu machen. Warum mussten die Götter ihn auch immer auf alle möglichen Arten strafen ? Natürlich hatte er am Abend zuvor gebechert, denn so redet es sich bekanntlich gleich viel leichter. Nachdem er zaghaft die ersten Worte ausgesprochen hatte, fand er besser in die Rede und begann zu erzählen.
In den Mienen der meisten Adligen ließ sich von Entrüstung bis zu kaum unterdrückten Wut alles ablesen. Nur einige wenige des neureichen Geldadels um Graf Drako wirkten interessiert, während Emerich, dem das „Geschiss der Menschen“ sowieso egal war, einfach auf dem Tisch schlief.
Aus dem harten Kern um Friedrich Wilhelm von der Salzebene konnte Morugg allerdings bereits einige „Runter mit seinem Kopf“ Rufe vernehmen, was seinem Leibwächter Iod Vados Cenbell Grund gab, die Hand auf den Schwertknauf zu legen. Bevor die Situation jedoch vollends eskalierte, knallte es laut mitten auf dem Versammlungstisch.
Ein Grün gewandeter, leicht verwirrt wirkende Mann stand auf dem Tisch. „Ist das hier der Generalstab vom Reich Bruderschaft? Ich komme aus der Zukunft und muss euch warnen ! Floggenbach plant eine Invasion !, rief dieser. „Ihr müsst sofort etwas unternehmen!“ Bevor er jedoch weiterreden konnte, schnitt ihm Friedrich Wilhelm das Wort ab. „Guter Mann, ihre Absicht ehrt sie, jedoch scheint die Magie, derer sie sich bedienen, höchst unzuverlässig und inakkurat
zu wirken. Der Krieg, vor dem sie diese Versammlung warnen wollen ist bereits einige Jahre her, er endete mit dem Untergang Floggenbachs.“ Dieser wirkte sichtlich erleichtert, doch das verschwand schnell, als einer der Adligen den Wachen ein Zeichen gab diesen vermeintlich Irren festzunehmen. Mit einem erneuten Knall war dieser jedoch abrupt verschwunden.
Die Verhandlungen wurden bis zum Abend fortgesetzt, ohne zu einem Ergebnis zu führen. Friedrich Wilhelm verkündete abschließend, wenn sie nicht diesen verrückten Vorschlag abließen, würde er mit seinen Unterstützern diese Versammlung verlassen.
Als Morugg spätabends auf der Suche nach einigen Flaschen Wein war, bemerkte er etwas sehr Ungewöhnliches. Nämlich eine vermummte Gestalt, die leise mit einer anderen flüsterte und einen versiegelten Umschlag übergab. Der kleine Hobgoblin Schlich sich von hinten an die beiden an, und verstand dabei Satzfetzen wie „Wie aktuell sind die Truppenzahlen?“ oder „Diese Festung muss dein Herr besonders berücksichtigen“. Plötzlich und ohne Vorwarnung wurde Morugg von hinten niedergeschlagen. Weil ihm derartiges jedoch öfters passiert, war er bereits daran gewöhnt und versuchte mit einem heldenhaften Hechtsprung die vermummte Gestalt zu erreichen, er schaffte es allerdings nur einen Mantelfetzen festzuhalten, während die beiden Gestalten entwischten und es dunkel um ihn herum wurde.
Am nächsten Morgen fand ihn sein Leibwächter Iod Vados, der den Bacchusjünger schon
längere Zeit gesucht hatte. Dieser hielt allerdings immer noch den Mantelfetzen umklammert, in dessen Tasche sich ein Döschen mit weißlich durchsichtigem Inhalt befand. Nachdem Morugg seinem Kompagnon alles erzählt hatte, hellte sich dessen Miene auf. Iod Vados Cenbell, der sich an alles, was er im Rat gesehen und gehört hatte, erinnerte, sprach: „Jetzt kann ich mit Gewissheit sagen, wer der Verräter ist“
Aufgabe: Wer ist der Täter und wie geht ihr mit ihm um ?
Neubesiedelung und Aufbau
Björn und Ser Gerwein reisten durch teilweise entvölkertes Land, und forderten die, auf die sie trafen, auf, ihnen zu folgen. So schlossen sich ihnen hauptsächlich junge Menschen oder die, die alles verloren hatten, an, während die meisten der älteren Menschen und die mit Familie auf ihrem Grund und Boden blieben. Anfangs fanden sie in jedem Ort zumindest ein paar Menschen, die bereit waren ihnen zu folgen. Doch je weiter östlich sie vordrangen, umso mehr schlug ihnen Feindseligkeit und Ablehnung gegenüber. Verdächtig war auch, dass in den Orten nur die Alten und Schwachen übrig geblieben waren. In einem Ort trafen sie auf eine alte Frau, die ihnen vor die Füße spuckte und sie verfluchte. „Ihr Lumpenpack wart doch schon vorige Woche hier und habt alle Gesunden und Arbeitsfähigen mitsamt der Ernte mitgenommen. Schert euch fort. Was wollt ihr hier noch? Ihr habt uns bereits alles genommen, und jetzt wollt ihr uns nicht mal mehr in Frieden sterben lassen. Für euch habe ich nur Verachtubg übrig, diese könnt ihr jedoch reichlich haben.“ Auf solche oder ähnliche Reaktionen trafen sie immer öfter. Mal wurden sie als skrupellose Strolche, dann als das pure Böse oder ähnliches bezeichnet. Das sorgte bei den beiden für Besorgnis und Verwirrung, so dass sie ihr weiteres Vorhaben gut überdenken mussten.
Eines Abends sprach Björn zu Ser Gerwein am Lagerfeuer:„Diese Geschichte mit den entführten Bauern ist schrecklich. Ich würde zu gerne wissen wer dahinter steckt. Wir müssen unbedingt herausfinden, wer die Bauern verschleppt und das in Zukunft unterbinden. Gleichzeitig dürfen wir jedoch nicht die vernachlässigen, die unseren Aufruf gefolgt sind und sich bereits an günstig gelegenen Orten versammeln.“ Ser Gerwein erwiderte darauf:„Du hast Recht. Vielleicht sollten wir uns aufteilen ?“
Aufgabe: Entscheidet euer weiteres Vorgehen bezüglich der Bauern und überlegt, ob es sinnvoll ist sich aufzuteilen oder gemeinsam ein Problem nach dem anderen zu lösen.
Die Suche nach einem Schiff
Lamira Adan kannte Kurvenheim wie ihre Westentasche. Daher war es wenig verwunderlich dass sie die Strecke nach Thoris binnen kürzester Zeit zurücklegte. Als sie in Thoris ankam, bemerkte sie sofort wie verwahrlost die Stadt aussah. Im Hafen lagen nur wenige Schiffe vor Anker, die sich meistens auch in dem selben Zustand wie restliche Stadt befanden. Sie fragte alle Kapitäne nach einem Platz auf einem Schiff. Die Antwort war aber immer die gleiche. Die Zeiten seien schlecht, und die Anwesenheit einer Frau, noch dazu einer Elfe würde Pech und Unfrieden über die Mannschaft bringen. Ratlos stand Lamira am Hafen, der nur noch ein Schatten früherer Tage war. Mit dem äußerlichen Verfall ging auch ein innerer moralischer einher, wie sie traurig feststellen musste. Wie sollte sie jetzt nach Lyssaris kommen ? Sollte sie sich einen Platz erzwingen, oder sich gar heimlich einschleichen ? Oder wäre es das Beste abzuwartenden auf die Zukunft zu hoffen ?
Aufgabe: Finde eine Möglichkeit, nach Lyssaris zu kommen.