Es war geschafft. Garusch und Eolasch hatten die Expedition der Mordbrenner, die verbunden mit schweren Kämpfen und Verlusten war, erfolgreich in die Orklande geführt. Nun konnte der von Ihmad, Garusch und Eolasch ausgeklüngelte Plan in Kraft treten, die wenigen und weit verstreuten Orkstämme zu versammeln, mit dem Ziel die Mordbrenner in den Neun Reichen weiter zu verstärken. Garusch hatte alle noch verbleibenden Expeditionsteilnehmer, einschließlich sich selbst, einem Klan zugeteilt und sie auf den Weg geschickt. Die anderen Orks waren müde und erschöpft, auch Garusch spürte den langen Weg in seinen Knochen, aber er gönnte weder sich, noch den Anderen eine Rast. Das hatte ihm finstere Blicke eingehandelt, aber keiner wagte es offen seinen Unmut zu äußern. Der Respekt und die Furcht vor seiner Person saß zu tief.
Das Auf- und Zusammenfinden der übrigen Klans hatte eine knappe Woche in Anspruch genommen. Schließlich hatten gleich mehrere Klans ihre Zusage erteilt, der Zusammenkunft beizuwohnen. Der Treffpunkt bildete ein kleines Lagerfeuer, dass die Schatten der Dämmerung auf Abstand hielt und für ein wenig Wärme spendete. Auf der linken Seite hatten sich die beduinischen Abgesandten der Grünorks eingefunden, die sich besondere Überlebenseigenschaften in den weiten Steppen angeeignet hatten. Auch für ihre schamanischen Künste waren sie innerhalb der Orkgemeinden berüchtigt. Gleich daneben standen Schwarzorks. Äußert raue und rabiate Gesellen, die für ihre Wildheit und ihr Temperament gefürchtet wurden. Selbst ein Vertreter der Azog-Orks war erschienen. Sie galten aufgrund ihrer Lage in den Sümpfen von Yahg als zurückgezogen und hielten sich für gewöhnlich von den übrigen Orkklans fern. Doch die Kunde von reicher Beute hatte auch die Gier der Azog-Orks dazu veranlasst einen Vertreter zu dem Treffen zu schicken. Den Rest bildeten verschiedene kleinere Grünorkklans, die stumm am Rande Platz genommen hatten.
Garusch schilderte den versammelten Orken den Grund für ihr Zusammentreffen. Ein Zusammenschluss der Krieger der verschiedenen Klan unter dem Banner des Menschen Ihmads in den Neun Reichen würde für alle Beute und Ruhm bedeuten.
Die Orks lauschten gespannt und ihre Augen blitzen bei der Vorstellung an Gold auf, doch als Garusch den Menschen erwähnte, ging ein Raunen durch die Menge. Es missfiel den meisten Orken deutlich, unter einem Wesen zu dienen, dessen Rasse sie verabscheuten. Gorgotz, ein gehörnter und kräftiger Geselle und Anführer der Schwarzorks brachte die Ablehnung der Orken zur Geltung: „Wiaa kääämfn nich unter däm Banna aines Määnschlains!“ Die übrige Versammlung nickte bekräftigend. Garusch argumentierte, drohte und feilschte, aber die Abneigung der Orks schlug langsam in offene Ablehnung über.
Gerade als Garusch eine besonders mühselige Ausführung beendete, worauf lediglich feindliches Raunen der anderen Orken folgte, platze Nrautz, der die ganze Zeit stumm der Versammlung gelauscht hatte, der Kragen. Er beschimpfte seine Mitgesellen, sie seien Feiglinge, verweichlicht in ihrem Tun und wüssten nicht mehr, was der Kampf eigentlich bedeutet. Der Mensch Ihmad hatte seinem Klan, der früher Not und Hunger litt, über die Berge geführt, ihnen einen Unterschlupf, Gold und Essen geboten. Der Mensch, der den Hammer des großen Malakath führe, sei mehr Ork, als alle hier versammelten Orks eingeschlossen.
Nrautz Aufbegehren hatte ihm bei seinen Expeditionsgefährten anerkennende Blicke eingehandelt, bei dem Schwarzork namens Gorgotz funkelten dafür die Augen voller Hass. Bevor die Gruppe der Mordbrenner agieren konnte, stürzten die anderen Orks, beginnend mit Gorgotz, plötzlich vor. „Wäääär miiichh und main Staaamm belaidigän, där värdient dän Toood!“, brüllte Gorgotz voller Wut, während er sich mit gezogenen Klinge auf den armen Nrautz stürzte. Garusch, dessen Kampfreflexe erwachten, konnte den tödlichen, auf Nrautz gezielten Schlag, gerade noch abwehren. Der ausgeruhte Gorgotz fixierte nun dafür Garusch, der im folgenden Kampf immer mehr in Bedrängnis geriet. Die Erschöpfung forderte allmählich ihren Tribut. Auch die übrigen Gefährten gerieten unter Druck. Während Eolasch und Nrautz rasch außer Gefecht gesetzt wurden, konnten Slasch, Agasch und Garusch einen Rest an Widerstand aufrecht erhalten. Das Blatt wendete sich jedoch, als schließlich Agasch, tödlich niedergestreckt wurde. Garusch selbst hatte einen schweren Treffer an der Schulter einstecken müssen und die Wunde behinderte nun zusehends seine Verteidigung. Als schließlich auch Slasch drohte getötet zu werden, streckte Garusch sein Schwert und die Expedition der Mordbrenner kapitulierte. Doch die Kämpfer der Orklande töteten die Geschlagenen keineswegs, wie es bei Kämpfen zwischen Orks üblich gewesen wäre. Die Gefährten wurden entwaffnet und gefesselt, den Hintergrund für dieses Verhalten lieferte kurze Zeit später Gorgotz. „Där Hamma däs Malakth isss zurükgäkährt. Aba in där Hand äinäs Mänschlains. Lasst ihn uns widaholn und de Mänschlein hinta ihrän Bärgn in Aaaangst und Schräckn setzen. Wia sind Orrrrrrrks, wia kämpfn und tötn Mänschleins!“
Schließlich machte sich eine große Gruppe von Kämpfern auf den Weg in die Neun Reiche. An der Spitze, Gorgotz, der die unangefochtene Führung beanspruchte. Mitten unter ihnen, vier von einst sieben Gefährten, die losgezogen waren, um die ihren zu suchen und großes zu bewerkstelligen. Nrautz, der den schwer verwundeten Garusch mäßig stützte und aufrecht hielt, Eolasch, dem sie seinen Wanderstab zerbrochen hatten und Slasch seines Bogens beraubt. Krasz, Xorn und Agasch blieben im Feld zurück, für sie war die Expedition vorbei. Die Anderen waren nun Gefangene der Orks und ihr Schicksal ungewiss, ebenso wie das ihrer Schwestern und Brüder in den Reichen und das des Menschen Ihmads.
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Damit nimmt die erste Expedition (der Mordbrenner) ihren Abschluss und läutet zugleich den nächsten Geschichtsverlauf meiner Fraktion ein. Ich bedanke mich bei Scorch , rolli und Dr. Zarkow das ich ihre Orkklans aus der Challenge für meine Geschichte verwenden durfte.
Mal sehen, was die Zukunft bringt.
lg Sascha