Schindler's List

  • Schindlers Liste ist in meinen Augen einer der besseren Spielbergfilme, aber der Reihe nach, denn: Das Wichtigste sind natürlich die Bilder!

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    Also, warum Schindlers Liste? Zunächst war es mir wichtig, ein MOC zu einem Film zu bauen, den möglichst niemand sonst von euch wählen würde und Schindlers Liste bietet durch sein schwarz-weiß nicht nur eine interessante Bauherausforderung, sondern bricht bekannterweise genau in der von mir gewählten Szene mit dieser Farbgebung.

    Deshalb habe ich mich entschlossen, die Szene nachzubauen, in der Oskar Schindler, gespielt von Liam Neeson, von einem Hügel aus die Liquidation des Krakauer Ghettos mitansieht. Dabei fällt ihm ein Mädchen in rotem Mantel auf, das alleine durch die Straßen irrt, während um sie herum etliche Juden erschossen werden. Da sich die gesamte Szene über einige verschiedene Einstellungen erstreckt und die Gebäude alle nie ganz zu sehen sind, ist mein MOC eher von der übergreifenden Ästhetik der Häuser inspiriert.

    Tatsächlich habe ich nicht einfach einen Schwarz-Weiß-Filter verwendet, sondern nur auf Steine in Black, White, Light Bluish Gray, Dark Bluish Gray, Flat Silver, Metallic Silver, Trans-Clear, Trans-Brown und natürlich Dark Red zurückgegriffen. Damit trotz der mangelnden Farbvielfalt die nötigen Konstraste entstehen können, habe ich besonderen Wert auf die Dreidimensionalität der Fassaden gelegt. Praktisch alle Türen, Fenster, Balkone und Rahmen sind daher aufwendige Spezialanfertigungen. Also, gehen wir doch mal ein bisschen näher ran:

    Auf dem Bürgersteig tümmeln sich eine Straßenlaterne, ein paar schöne Koffer (Bonuspunkt für den Fernseher aus den City Gardens), Wegweiser, ein Mülleimer, Pfützen, Blutlachen, schöne Türen und jede Menge Figurenteile aus Bruchtal. Ein ganz besonderes, nur auf dem zweiten Detailbild kaum zu erkennendes Highlight: Die Trittflächen der Treppe im Durchgang stehen genau eine halbe Platte dick und lang über, wie bei echten Treppenstufen auch.

    Im oberen Stockwerk gibt es fragile Geländerkonstruktionen, komplizierte Fensterrahmenverzierungen, bröckelnde Fassaden und Dächer aus Zähnen, Kerzen und Boatstuds zu entdecken.

    Interessant ist auch die Ecke des Gebäudes, deren gewöhnungsbedürftiger Winkel sich durch den zweifarbigen Bürgersteig, die Fassade knapp an den Fenstern vorbei und das gesamte Dach zieht.

    [An dieser Stelle habe ich ursprünglich noch einige Worte zum Film selbst geschrieben, mich allerdings aufgrund des Themas dazu entschlossen, sie wegzulassen. Den darin erwähnten meisterlichen Dokumentarfilm Nuit et Brouillard (deutscher Titel: Nacht und Nebel) von Alain Resnais aus dem Jahr 1956 möchte ich euch dennoch ans Herz legen]

    Das war es jetzt aber wirklich, versprochen ;). Ich hoffe sehr, euch gefällt mein MOC zu Schindlers Liste und dass es dem Film, zumindest im Ansatz, gerecht wird.

  • Großartig! An das Thema muss man sich auch erstmal wagen. Die Umsetzung ist wirklich gelungen, die Idee, in schwarz-weiß zu bauen ist wirklich sehr Reizvoll mit im grunde nur 4 Farben. Du hast wirklich das beste aus der Farbpalette gemacht mit den ganzen Details. Den Film selbst habe ich tatsächlich bis heute noch nicht gesehen, aber das tut auch dem MOC keinen Abbruch.

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