Posts by Rauy

    Gibt es eigentlich eigene MOC-Karten für die Rogue Bricks MOCs, oder soll ich die normale BB Vorlage verwenden?

    Du findest hier im Austellungen-Unterforum oben angepinnt einen Post mit dem MOC-Karten-Generator. Damit kannst du dir eine passende MOC-Karte im RogueBricks-Design erstellen. Aber du kannst die Designelemente aus der Vorlage natürlich auch verwenden um dir selbst was passendes zu basteln, wenn du besondere Anforderungen an die MOC-Karten hast, das habe ich z.B. getan. Aber grundsätzlich ist der Generator sicher für viele Belange ausreichend.

    Vielen Dank euch allen! :overpleased:

    Für deine schöne MOCs müsstest du einen Dauerausstellunbgsplatz in Chemnitz finden - Du und deine Modelle hätten es verdient.

    Ich bin ja bei sowas immer etwas schüchtern, da auf die entsprechenden Stellen zuzugehen. Aber mal sehen, wie es aussieht, wenn die Reihe etwas vollständiger ist.

    Sehr cooles Projekt! Ich finde es toll, wie ihr das Farbschema und die Setdesigns der Space -Reihe aufgegriffen habt. Ist eine wunderbare Hommage an die CITY-Sets. Was mir in dem Zusammenhang aber auch sehr gefällt, ist dass durch den Einsatz von trans-purple Elementen und gerade auch durch die blaue Beleuchtung, die in Verbindung mit dem kalten trans-black auch sehr Richtung violet geht, noch der Bogen zur Friends-Space-Reihe gespannt wird. Finde die Beleuchtung nicht übertrieben, sondern sie rundet das ganze großartig ab.

    Wie ergab sich denn dieses Sponsoring. Habt's ihr die einfach angequatscht oder wie wussten die, dass ihr was größeres baut? Oder gibt es da offizielle Kanäle wo man sowas beantragen kann?

    Mit dem nächsten Stopp auf der Reise durch die "Stadt der Moderne" hält sowohl das Neue Bauen als auch ein wichtiger Vertreter der Chemnitzer Architekturlandschaft dieser Zeit Einzug in die Reihe. Das Umspannwerk am Getreidemarkt wurde 1929 von Friedrich Wagner-Poltrock entworfen, als Erweiterung des 20 Jahre älteren Gebäudes für die Stromversorgung der Straßenbahn. Nach '45 diente es als Verwaltungssitz der städtischen Energieversorgung und seit einer umfangreichen Sanierung 2010-12 wird es vom daraus hervorgegangenen Energieversorger eins als Jugendherberge betrieben.

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    Auch dieses Gebäude hat die letzten 100 Jahre nicht komplett ohne Veränderungen überstanden. Obwohl die Sanierung aus den 2010ern dem Original weitgehend treu blieb (und auch einiges davon erst wiederherstellen musste), wurden hier und da doch ein paar kleinere Änderungen vorgenommen, etwa die Umgestaltung und Verlegung des Eingangsbereichs oder die teilweise Reduzierung der Gesimse, was zu einem grundsätzlich etwas "glattgebügelteren" Erscheinungsbild führt. Nichtsdestotrotz ist bei aller Neuerung die "Seele" des Originals nach wie vor klar erkennbar und die Jugendherberge stellt, gerade auch mit ihrer Betonung der industriellen Geschichte des Gebäudes im inneren, insgesamt eigentlich ein schönes Beispiel der Umnutzung dar.

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    Man kann deshalb durchaus darüber streiten, welchen Bauzustand man abbildet. Zwar ist diese Reihe eine Hommage an eine vergangene Bauepoche, aber man muss auch nicht die nachfolgende Geschichte ignorieren, auch weil einige der Gebäude eine durchaus interessante Nutzungsgeschichte hinter sich haben. Und letztendlich ist kaum eines der Gebäude komplett unverändert geblieben und die Modelle tragen dem auch oftmals Rechnung, ob jetzt aus pragmatischen oder ästhetischen Gründen. So gestaltet es sich rein praktisch auch hier schwierig, überhaupt genügend adäquates Bildmaterial zum originalen Bauzustand zu finden, weshalb sich das Modell bewusst am momentanen Zustand des Gebäudes orientiert (und damit auch nicht schon wieder tan sein muss :D). Ich habe mir allerdings dennoch die Freiheit genommen, es hier und da zu gunsten eines runderen Gesamtbildes etwas zu "bereinigen". Zum einen habe ich die Freitreppen und Gerüste am neuen Haupteingang und am Turmbau entfernt und zum anderen habe ich den flachen Anbau auf der Rückseite abgeschnitten, da dieser nach meinen Recherchen nicht Teil des denkmalgeschützten Bereiches ist.

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    Obwohl ich grundsätzlich nicht der größte Fan der Trans-Black-Umstellung bin, hätte ich die neue Farbe hier tatsächlich gerne mal verwendet, zum einen weil seine kühle Farbgebung gut zum modernen Flair des Gebäudes passt und zum anderen weil es einen gewissen Kontrast zum Kaufhaus Schocken bilden würde, das ich in einem ähnlichen Farbschema bauen will (aber definitiv in altem Trans-Brown). Zu meiner Enttäuschung musste ich allerdings feststellen, dass in Trans-Black nach wie vor so simple und essentielle Teile wie 1x1- und 1x2-Fliesen fehlen. Naja, sei's drum, aber so viel zur Trans-Black-Ablöse. ?(

    Beleuchtung ist auch wieder drin, obwohl sie es diesmal nicht immer so leicht hat, durch die ganze SNOTerei im inneren vorzudringen. Und auch eine Bauanleitung bei Rebrickable gibt es natürlich (wenn sie denn dann irgendwann mal freigeschalten wird).


    Da wir uns nun mitten in der Ausstellungssaison befinden und ich mittlerweile auch dringendere Projekte bearbeite, markiert dieser 4. Beitrag dann auch erstmal die Halbzeit dieses Projektes und damit mehr oder weniger den vorläufigen Stand für dieses Jahr. Ursprünglich war es natürlich vor allem für das Kulturhauptstadtjahr gedacht, aber es war auch von Anfang an ein etwas ambitioniertes Unterfangen. Es gäbe noch vieles, was man umsetzen könnte, so manches, was man der Vollständigkeit halber umsetzen müsste und generell möchte ich auch noch einiges dazu bauen. Und so hoffe ich, dass bis nächstes Jahr um diese Zeit nochmal etwa genauso viele Modelle dazu kommen, um das ganze Thema zu einem gebührenden Abschluss zu bringen, auch wenn sich schon wieder 57 Collabs für nächstes Jahr ankündigen. =O

    Ich würde auf dem Gemeinschaftstisch auf etwa 125 x 50 cm mit ein paar kleinen Häusern die Europäische Kulturhauptstadt vertreten. Ich hab zwar offiziell nur 1m angemeldet, aber das war wie immer etwas sehr eng geschätzt. =O Glücklicherweise ist aber in Friedrichshafen der Platz auch keine ganz so knappe Ressource. :saint:

    Bei den beiden Rogue-Veranstaltungen am Donners- und Freitag wäre ich wie gesagt auch jeweils als Einzelperson dabei. :thumbup:

    Beim nächsten Gebäude auf unserer Tour durch das Chemnitz des frühen 20. Jh. handelt es sich zum einen um eine interessante Stilmischung und zum anderen um einen Teil der jüdischen Industriegeschichte der Stadt. Als Hans Bernsteins Mechanische Wollwarenfabrik “Sachsen” nach dem 1. Weltkrieg zum Erfolg fand, ließ er sich 1924 vom Chemnitzer Architekturbüro Kornfeld & Benirschke ein neues Fabrikgebäude entwerfen. Dessen Front mischt dabei klassisch gegliederte Schieferfassaden mit hohen expressionistischen Erkerfenstern. Allerdings kam die Firma nicht allzu kurze Zeit später durch die Weltwirtschaftskrise wieder ins Straucheln und die NS-Propaganda gegen den jüdischen Unternehmer tat dann ihr übriges, sodass die Bernsteins bereits früh das Land verließen und die Firma 1937 letztendlich liquidiert wurde. Nach verschiedensten Besitzern dient das Gebäude heute als gemischt genutzter Büro- und Praxiskomplex.

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    Es passiert ja äußerst selten, dass ich selbst über eine interessante Bautechnik stolpere, aber hier war die erste Eingebung für die Erkerfenster so einfach wie effektiv. Entsprechend glücklich war ich, dass die Schienenplatten mit ihren Rillen tatsächlich exakt zwischen die Fenster passen. Und auch das Dach ließ sich überraschend einfach drüber bauen, wenngleich es bei dieser Bautechnik natürlich nicht 100% lückenlos abläuft. Aber auch im klassischer gebauten hinteren Teil des Gebäudes kommt ein durchaus nettes "Fabrikhallen-Feeling" auf. Als sich das ursprünglich T-förmige Gebäude in den 90ern im Besitz der Sparkasse befand, wurde der rückseitige Flügel deutlich eingekürzt und auch das Modell orientiert sich an diesem kompakteren Bauzustand.

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    Beleuchtung gibt es auch wieder, baubedingt allerdings nur vorn, und natürlich auch eine Bauanleitung auf Rebrickable.

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    Nach längerer Pause führt die nächste Station durch die "Stadt der Moderne" eigentlich zu deren Anfang, da sie sowohl chronologisch als auch stilistisch den Beginn des 20. Jahrhunderts in Chemnitz einläutete: die Villa Esche. 1902 vom belgischen Designer Henry van de Velde für den Textilfabrikanten Herbert Eugen Esche entworfen, schlägt das Gebäude die Brücke vom Jugendstil zur Sachlichkeit und markiert damit wohl den Beginn der modernen Architektur in Chemnitz. Heute beherbergt es das Henry van de Velde Museum und dient als Veranstaltungsort für verschiedenste Kulturevents.

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    Das Modell richtet sich dabei nach dem heutigen Stand und beinhaltet damit sowohl die 1911-Erweiterung von van de Velde, bei der das rückwärtige Obergeschoss weiter ausgebaut wurde, als auch die Vergrößerung des äußeren Oberlichtes im Zuge der Restaurierung 2001. Beim Maßstab war ich zunächst etwas unschlüssig, ob man das ganze nicht größer bauen sollte, um allen Details Rechnung tragen zu können. Allerdings ließ sich das Modell dann auch in diesem kleineren Maßstab von 1:225 überraschend gut umsetzen. Und trotz der mitunter etwas komplexeren Stützstruktur habe ich auch auf diesem Maßstab den Innenraum zumindest in Teilen mit angedeutet. Dazu lässt sich das äußere Oberlicht abnehmen und gibt zunächst den Blick auf das charakteristische innere Oberlicht zwischen dem 1. und 2. Obergeschoss frei, welches wohl den stilisierten Zweig eines Eschenbaums in Buntglas darstellt. Und auch dieses kann abgenommen werden und ermöglicht wiederum den Blick durch die das gesamte Haus verbindende zentrale Halle bis ins Erdgeschoss. Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich sowohl das komplette Atrium als auch das markante Glasfenster umsetzen kann, aber durch die Verwendung eines halbtransparenten Aufklebers ergab es sich dann doch recht natürlich, obwohl ich gehofft hatte, dass es im Modell noch etwas markanter rauskommt. Und damit nicht genug, kann das Modell auch beleuchtet werden. Dabei war mir vor allem eine Balance wichtig, bei der das Licht dezent in die Haupthalle leuchtet (und damit auch das Buntglasfenster betont), ohne dass das große äußere Oberlicht penetrant glüht.

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    Auf dieser Größe habe ich wiederum überlegt, ob man nicht sogar das gesamte Grundstück bauen könnte, mit der Remise (in der sich heute ein sehr gutes Restaurant befindet) und dem Gartenbereich. Denn nicht nur das eigentliche Wohngebäude, sondern das komplette Areal wurde von van de Velde (bzw. der Garten wohl auch von seiner Frau Maria Séthe) im Sinne eines Gesamtkunstwerkes entworfen. Ich habe mich dann aber doch für ein etwas stromlinigeres Modell entschieden, auch weil ich ehrlicherweise nicht unbedingt Lust hatte, noch mind. eine 32er-Platte nur begrenzt ebener Landschaft zu bauen. :saint: Ich will aber nicht ausschließen, dass man sich irgendwann mal noch einem Komplettmodell annehmen könnte. Bis dahin müssen ein Bäumchen in der Ecke und ein paar Ränklein am Gebäude ausreichen.

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    Etwas kontrovers könnte vielleicht die Farbwahl sein, besonders für die gelb-Hater unter den Rogues. 8o Die erste Farbe, die mir in den Sinn kam, war Bright Light Orange, da es zwar recht kräftig und dunkel ist, aber dem ocker des Originals noch am ehesten gerecht wird und es davon auch so ziemlich alle wichtigen Teile gibt (naja fast…). Grundsätzlich begrüße ich auch jede Gelegenheit, Architecture-Modelle in nicht-Architecture-Farben zu bauen. :) Was mich jedoch lange beschäftigt hat, war die Frage, ob man die glatt verputzten Elemente durch eine hellere Farbe hervorheben sollte, ähnlich wie bereits beim vorigen Modell. Ich entschied mich dann, diese Bereiche in klassischem gelb zu gestalten, auch weil ich mitunter überlegt hatte, ob dieses nicht vielleicht für das gesamte Gebäude passender wäre. Nun ist gelb schon durchaus grell, aber Tan wäre wiederum zu farblos gewesen und am Ende muss man sowieso immer damit leben, dass Plaste-Modelle aus LEGO nunmal in gewissem Maße grell sind. Die Idee, den blauen Fenstern und Türen Rechnung zu tragen, indem ich sie trans light blue baue, habe ich dagegen nicht weiter verfolgt und stattdessen versucht, auf jeder Seite hier und da ein paar dunkelblaue Akzente an den entsprechenden Stellen unterzubringen.

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    Noch kontroverser könnte allerdings sein, dass ich in dem Modell zwei Teile verbaut habe, die es von LEGO gar nicht gibt! =O Es handelt sich um die 2x6 Wedge Plates in Bright Light Orange auf der Rückseite, deren glatte Noppen ironischerweise auch so ziemlich die einzigen im gesamten Modell sind. Nun bin ich aus mannigfaltigsten Gründen schon immer LEGO-Purist und habe mich mit der Entscheidung auch etwas schwer getan. Das ganze ließe sich auch problemlos mit existierenden Teilen bauen, indem man die Wedge Plates in 2x4-Wedge und 2x2-Platte zerlegt (vergl. auch Rebrickable), allerdings sind diese Teile einfach absolut perfekt für diese Elemente. Da dies aber heute ohnehin nicht mehr so ein großes Tabu ist, es mich bei jemand anderes auch nicht stören würde und es immer noch Teile aus der Farb- und Formenpalette von LEGO sind (davon, wie Rocco meine eigenen Molds zu entwerfen, bin ich noch weit entfernt), entschied ich mich, hier mal über meinen Schatten zu springen, statt eines Kompromisses, der nur aus dem Chaos der Farb-Form-Kombinationen resultiert. Auf meinen Noppen wird sich auch in Zukunft das bautechnisch nicht unbedingt immer förderliche Logo finden, aber ich fühle mich hier in erster Linie der Originaltreue des Modells und nicht seiner möglichst originellen Umsetzung verpflichtet. Diese 2 Teile hindern mich auch nicht daran, es als "LEGO-Modell" zu bezeichnen, aber sollten sie für Ausstellungen oder LUGs ein Problem darstellen, lässt es sich wie gesagt auch umgestalten.

    Anleitung auf Rebrickable gibt es natürlich auch wieder (wenn sie's denn bald mal freischalten). Alles in allem bin ich begeistert und ehrlicherweise überrascht, wie detailtreu sich das Gebäude auf diesem kleinen Maßstab umsetzen ließ und dabei mit Beleuchtung, "begehbarer" Haupthalle und dem charakteristischen Buntglasfenster trotzdem ein breites Spektrum an "Spielfunktionen" bietet. Dafür hat es aber auch einiges an Zeit in Anspruch genommen und ich muss zusehen, dass ich für Berlin und Friedrichshafen noch mindestens zwei weitere Modelle fertig kriege. Dass sich das gesamte Thema wohl noch weit ins nächste Jahr ziehen wird, ist mir sowieso bereits klar.

    Da hast Du auf kleinem Raum doch einige schöne Details reingetrickst, wie ich finde, das Burgen-Feeling kommt gut rüber und das Foto mit Original und „Schrumpfung“ (😇😄) finde ich auch richtig nice.

    Vielen Dank! Ja, auf dem kleinen Raum ist ein ziemliches Chaos an Richtungswechseln bei rausgekommen, um allen Details des Originals gerecht zu werden. =O Ist auch das erste mal, dass ich so ein direktes Vergleichsfoto gemacht habe, aber ganz ohne Tricks kam das auch nicht aus, weil ich mir das naiverweise auch viel einfacher vorgestellt habe. Voder- und Hintergrund sind eigentlich zwei verschiedene Fotos, aber das Wasser half zum Glück, die Schärfe- und Helligkeitsunterschiede halbwegs zu kaschieren. :S

    Auf dem Sockel sieht sie noch etwas besser aus!

    Vielen Dank! Ist so auch deutlich stabiler und an einem Stück zu transportieren. ^^ Aber die Burg reizt schon ohne Sockel das Maximum der 12x12-Größe aus. =O

    Als kleine Pause von der Moderne, hier mal etwas aus dem älteren Chemnitz: die Burg Rabenstein aus dem gleichnamigen Stadtteil. Von der ursprünglich wohl im 12. Jh. erbauten Burg ist heute nur noch die Oberburg erhalten. Das macht sie zum einen zur kleinsten Burg Sachsens und zum anderen auf etwa 1:450 geradeso passend für die 12x12-Vignetten-Kategorie des Summer Joust. ;)

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    Bauanleitung auf Rebrickable gibt es auch, dann auch mit stabilem Sockel.

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    Sehr schönes Gebäude.
    Einzig die Farbe triggert mich. Das letzte Originalbild geht ja eher in Richtung Grau.
    Ich denke light bluish grey wird aber auch nicht passen. Schwierig.
    Vielleicht mutig light aqua ;)

    Vielen Dank!

    Ja, das mit der Farbe kann ich verstehen. Ist bei Architecture oftmals ein Problem und am Ende muss man eine Entscheidung treffen, die dann eher von "Vibes" und der grundlegenden Atmosphäre einer Google-Bildersuche beeinflusst ist. :grimace: Manchmal hilft auch die Teileauswahl, oder die Frage, was noch alles im Modell ist und als Kontrast dient. Weiß wäre mir hier zu hell gewesen und grau einfach zu...grau, wenn auch beides nicht unvorstellbar. Die Fotos sind auch etwas schattig. Es kann zwar bisschen gräulich rüberkommen, aber ist wohl am ehesten helles Tan oder "Eierschale".

    Das wird auch nicht das letzte Gebäude in der Reihe mit so einer Fassadenfarbe sein und andere, etwa das Travertin-verkleidete Kaufhaus Schocken, werde ich wohl wiederum in weiß ausführen. Und auch andere Farb-Fragestellungen drängen sich bereits auf, vom Porphyr in Medium Nougat zu Backsteinexpressionismus in viel zu kräftigem dunkelrot (#BringBackSandRed) oder der Entscheidung zwischen tristem dunkelgrau und seltenem sandblau. Auch beim nächsten Modell dürfte die Farbe etwas kontrovers sein (wenn auch nicht Light Aqua :)), da Fassaden auch in den grellsten nicht-Architecture-Farben in Realität am Ende immer sandig blass sind.

    echt hübsch!

    Vielen Dank! :)

    Aber warum hast du am oberen Rand jedes Abschnittes einen weißen Streifen eingefügt?

    Das ist der Teil, wo ich die Fassadengestaltung etwas freier interpretiert habe. Der obere Abschluss hat in der Tat die gleiche Farbe wie der Rest des Gebäudes, auch in den Vergleichsfotos. Er ist aber deutlich davon abgesetzt, weil der überwiegende Teil des Betongebäudes mit Kratzrillenputz ausgeführt ist, dieser Teil jedoch nicht. Manchmal wirkt der Teil etwas heller, manchmal sogar etwas dunkler und manchmal von der Farbegbung etwa gleich, setzt sich aber immer spürbar ab. Das hängt auch vom Foto und Leichteinfall ab. Ich hab deshalb die hellere Variante gewählt und es einfach in weiß ausgeführt, da ich den Texturunterschied mit Hochglanz-LEGO nicht wirklich realisieren konnte, diesen Teil aber schon irgendwie hervorheben wollte. :saint:

    Wie bereits angekündigt, möchte ich das Kulturhauptstadtjahr zum Anlass nehmen, mich etwas näher mit der Architektur in meiner momentanen Heimatstadt Chemnitz zu beschäftigen. Dabei möchte ich etwa 100 Jahre zurückblicken und mich als Leitkonzept vor allem auf die frühe Moderne konzentrieren. Zum einen hatte diese Epoche baugeschichtlich größeren Einfluss auf die "Stadt der Moderne" und zum anderen komme ich generell eher selten dazu, etwas aus dieser eigentlich recht interessanten Zeit zu bauen.

    Zunächst eine kurze historische Einordnung. Durch eine frühe Ausrichtung auf die Textilindustrie erlebte Chemnitz mit der Industrialisierung im 19. Jh. einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung (was auch zum Beinamen "Sächsisches Manchester" geführt hat) und Anfang des 20. Jh. hatte diese Entwicklung dann ihren Höhepunkt erreicht. Dieser wirtschaftliche Wohlstand und das generelle Aufkommen der modernen Architektur in der Weimarer Republik fielen wiederum zusammen mit der Ernennung von Fred Otto zum Stadtbaurat in den 20er-Jahren, der nicht nur selbst als Architekt tätig war, sondern in seiner Verwaltungsfunktion auch den Einfluss dieser Stilrichtungen auf das Stadtbild gefördert hat.


    Den Anfang hierzu macht ein Modell des Cammann-Hochhauses. 1923-26 von Lokalmatador Willy Schönefeld als Verwaltungsgebäude für die erfolgreiche Möbelstoff-Weberei Cammann & Co. entworfen, sind seine Rahmenbedingungen eigentlich beispielhaft für die Industriegebäude jener Zeit. Stilistisch kommt es dagegen etwas extravaganter daher und ist mit seiner achtachsig gefalteten Fassade dem Expressionismus zuzurechnen. Zudem war es mit 8 Etagen nach damaligen Standards das erste Hochhaus der Stadt, auch wenn seine 40 Meter heute vielleicht niemanden mehr hinter dem Ofen hervor locken würden. :)

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    Eigentlich fing das Modell in deutlich einfacherer Form als entspannter und doch interessanter Einstieg in das Thema an und ich wollte es bereits zu Marchitecture fertigstellen. Eine "kleine" Designänderung, die die Dimensionen etwa um ein Drittel vergrößerte, führte jedoch zu einer Erhöhung der Teilezahl auf über das doppelte. :surprised: So ist das Modell für seine eher kompakte Größe doch recht massiv, was vor allem den SNOT-Fassaden und ihrer Stützstruktur geschuldet ist. Dafür war das Anbringen der großen glatten Fassadenelemente äußerst zufriedenstellend und die einzige sichtbare Noppe befindet sich ganz oben auf der Dachspitze. 8)

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    Wie so oft bei Gebäuden ist die Fassadenfarbe eigentlich eher eine Mischung aus tan, weiß und hellgrau. Deshalb habe ich es etwas gemischt und den mit Rillen verputzten überwiegenden Teil in Tan gebaut und die glatt verputzten (und dadurch etwas heller wirkenden) Teile in weiß.

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    Ein etwas problematischer Aspekt des Modells ist allerdings die Höhe, denn wie aus den Vergleichsfotos vielleicht ersichtlich wird, ist das LEGO-Modell in diese Richtung etwas gestreckt. Während der Breitenmaßstab etwa 1:200 beträgt, ist der Höhenmaßstab eher um die 1:175. Das fällt vor allem beim oberen Teil auf, dessen Fenster generell deutlich zu groß sind. Allerdings war es mir wichtiger, die Fassadentechnik des unteren Teils kohärent fortzusetzen und so musste dieser Kompromiss leider sein. :saint:

    Beleuchtung gibt es diesmal aus bautechnischen Gründen keine, aber Bauanleitung auf Rebrickable natürlich schon.

    Da meine momentane Heimatstadt Chemnitz dieses Jahr Europäische Kulturhauptstadt ist, wollte ich mich mal etwas näher damit beschäftigen, habe ich doch bis auf mein Wohngebäude bisher nichts daraus gebaut. Als Auftakt wollte ich für Marchitecture eigentlich eine Skyline bauen. Aber irgendwie kam ich mit den Proportionen nicht so richtig in die Gänge, da die Stadt bis auf wenige Ausnahmen sehr horizontal ist, und wollte es dann auch nicht übers Knie brechen. Dann bin ich Anfang des Monats über den Postkarten-Wettbewerb bei Tips&Bricks gestolpert und hatte sofort Lust, es vielleicht damit nochmal zu versuchen. Zum einen verzeiht der etwas verspieltere Postkartenstandard deutlich mehr was Detail- und Proportionentreue angeht und zum anderen bietet die Rückwand auch mehr Freiheiten für die Rückseiten der Gebäude.

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    Gleichzeitig ist man aber auch platztechnisch etwas eingeschränkter, was man alles unterbringen kann. Pflicht sind natürlich der Marx-Nischel und die bunte Esse, ersterer leider nur in hellgrau möglich und letztere in den Hintergrund eingearbeitet (und bewusst erst ab der Höhe, wo es die Teile auch in den passenden Farben gibt ;)). Dann wollte ich gern das Congress Hotel (bzw. für 90er-Kids Hotel Mercure) mit drin haben, da es als höchstes Gebäude der Stadt (abgesehen vom unbewohnten Schornstein) nach wie vor die "Skyline" des Zentrums prägt und die angedeutete Stadthalle (selbst ein Meilenstein der DDR-Moderne) an dessen Fuß mit dem für die Region charakteristischen Rochlitzer Porphyr noch etwas Farbe mit reinbringt. Zu guter Letzt wollte ich noch ein Gebäude der frühen Moderne, da ich mich dieses Jahr vor allem mit diesem Thema beschäftigen möchte und da bot sich das ikonische Kaufhaus Schocken mit seiner eleganten Kurvenfassade an, da es wie kein anderes Gebäude diese baugeschichtliche Periode in der Stadt repräsentiert. Dann noch ein paar Bäumchen dazu, denn trotz des Rufs als graue Industriestadt ist es eigentlich auch eine sehr grüne Stadt.

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    Damit war die Postkarte dann auch schon voll, aber gleichzeitig decken diese Elemente auch wesentliche Aspekte der Stadt ab. Von der historischen Bedeutung als Industriestadt und "Sächsisches Manchester", über die DDR-Zeit als "Karl-Marx-Stadt", bis zu den für die "Stadt der Moderne" baugeschichtlich wichtigen Epochen der Zwischen- und Nachkriegsmoderne. Vielleicht hätte Medium Azure für den Himmel die CFC-Fans noch mehr abgeholt, aber ich musste sowieso das dezentere Bright Light Blue nehmen wegen der Clips. ;) Bauanleitung gibt es natürlich auch wieder.

    Wollen wir ein Spiel spielen?

    Rauy
    April 19, 2025 at 9:01 PM

    Ich habe eine Hommage an den Film "WarGames" gebaut. Sie zeigt David Lightman, wie er sich in den vermeintlichen Server einer Videospielfirma hackt, um eine Runde "Weltweiter Thermonuklearer Krieg" zu spielen. Doch tatsächlich kommuniziert er mit einem Supercomputer der Regierung, der sein Spiel etwas zu ernst nimmt und die Simulation nicht von einem echten sowjetischen Angriff unterscheiden kann.

    I built an homage to the film "WarGames". It shows David Lightman supposedly hacking into the server of a videogame company to play a round of "Global Thermonuclear War". But unbeknownst to him he is actually communicating with a government supercomputer that takes his game a little too serious and is ultimately unable to distinguish the simulation from a real Soviet attack.

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    Bei diesem Thema fiel mir direkt ein, dass ich irgendwann mal einen WOPR/Joshua bauen wollte. Auch wenn der Film nach über 40 Jahren technisch mitunter etwas skurril anmutet, ist er auch heute noch eine schöne Parabel auf die Algorithmenhörigkeit unserer Gesellschaft. Und selbst die Atomkriegsparanoia scheint wohl leider nicht aus der Mode zu kommen. Vielleicht lieber erstmal bei einer netten Partie Schach entspannen. ;)

    With this topic I remembered that I wanted to build a WOPR/Joshua some day. Although the film may technically seem a bit odd after more than 40 years, it still remains a nice parable for our society's faith into algorithms. And even the nuclear war paranoia sadly doesn't seem to get old. How about a nice game of chess instead? ;)

    101 Teile

    Und so geht ein weiterer Monat voller großartiger kleiner Modell zuende. Insgesamt gab es ganze 60 Beiträge von 36 Teilnehmern, davon 45 in der Einzel-Kategorie und 15 Skylines. Die realen Vorlagen kommen dabei aus 4 Kontinenten und 3 Jahrtausenden (zur geografischen Übersicht gibt es auch wieder eine entsprechende Google-Karte) und die finktionalen aus Filmen, Videospielen und der LEGO-Welt. Im folgenden Poster sind alle Beiträge zusammengefasst (und über Kommentare im Flickr-Bild auch entsprechend verlinkt):

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    Die Jury aus gGhost , scapebysam, Toltomeja und mir hat alle Beiträge eingehend bewertet und die folgenden sind die jeweils 1. und 2. Plätze in den 3 Kategorien:

    Die Einzel-Kategorie gewinnen Scott Wilhelm mit der "Blauen Moschee" in Istanbul und Kamil Banasik mit dem Schlesischen Planetarium in Chorsów.

    Die Skyline-Kategorie entscheiden Water Snap mit dem Flushing Meadows Corona Park in Queens und ozz.brixmit Bochum für sich.

    Und bei den digitalen Beiträgen gewinnen Ben Woodley mit dem M2 Building in Tokio und FunnyTacoBunny mit dem Rathaus von Los Angeles.

    Ich hatte wieder sehr große Freude am Bauwettbwewerb und er hat wieder ein paar tolle Modelle hervorgebracht. Es ist schön zu sehen, dass er auch im zweiten Jahr so viel Anklang gefunden hat. Zuletzt bleibt mir nur, mich bei allen Teilnehmern zu bedanken, aber auch bei den Jury-Mitgliedern, die bei dieser nicht einfachen Aufgabe geholfen haben und auch bei dbodky , dessen Bewertungsplattform wieder gut funktioniert hat.