Hallo Leute,
Zu später Stunde stelle ich hier noch einen weiteren Beitrag aus der Kategorie Kleinvieh-macht-auch-Mist vor
Er zeigt eine Szene der Überfahrt und die aktive Problembewältigung der Wächter.
Der Tod der Pflicht
Es dämmerte bereits, ein weiterer Tag brach in diesem unseligen Felsenriff an und die Stimmung an Bord schien immer schlechter zu werden. Oswald führte seinen tagtäglichen Rundgang durch und machte dabei einen ungeheuerlichen Fund, der leider bezeichnend für die aktuelle Situation war...
Oswald stand kerzengerade auf dem Deck, genauso wie seine zwei Kettenknechte, die er persönlich ausgewählt hatte und die für die Aufrechterhaltung der Disziplin zuständig waren. Mit ihrer strammen Haltung bildeten sie einen scharfen Gegensatz zu dem gekrümmten Häufchen in der Ecke. Er hatte zuerst seinen Augen nicht trauen können, doch bei der Kreatur handelte es sich um einen der diensthabenden Wächter, der offenbar mitten in der Wache eingeschlafen war. Oswald fühlte kalten Zorn in sich aufsteigen. Zugegeben, der Mann lag etwas unnatürlich da und wirkte seltsam benommen, doch das war keine Entschuldigung für seine Pflichverletzung. Wenn solche Beispiele Schule machten, wäre das der Tod der Pflicht, deshalb gab es dafür nur eine Strafe. Er ließ seine Knechte den Mann verhaften und ermahnte sie, nicht zu sanft mit dem Verurteilten umzuspringen. Zur Mittagsstunde würde er seine gerechte Strafe erhalten. Die Männer führten ihn ab, während um sie herum das Horn, das die Schläfer weckte, zu hören war und überall Feuer, die gegen die Kälte brennen sollten, entzündet wurden. „Es ist wirklich kein mildes Klima, das in dieser rauen Umgebung herrscht“, dachte Oswald nüchtern, bevor er sich umdrehte und seinen Rundgang fortsetzte.
Die Sonne stand im Zenit, doch es war immer noch kalt und nebelig und düsterals die Schlafmütze von seiner eigenen Kompanie zu Tode geprügelt wurde, um ein mahnendes Beispiel in diesen dunklen Tagen zu sein.
Ich hoffe es gefällt euch,
Gruß Graf Max