Kurz vor Ende des Monats habe ich endlich mein FebRovery-Projekt fertig. Aber dazu muss ich wieder etwas ausholen, denn es ist für meine Verhältnisse einiges Neuland, sowohl bautechnisch als auch fotografisch, um nicht zu sagen die Erforschung einer neuen Galaxie. Ich habe den Naujahrsurlaub produktiv genutzt und endlich mal Mass Effect: Andromeda gespiet. Zum Spiel selbst sei nur soviel gesagt, dass es bei Fans der Reihe sicher nicht der beliebteste Teil ist, besonders im Hinblick auf die Story, deren Imposanz wohl nicht mit der Trilogie mithalten kann. Ich habe es allerdings sehr genossen und fand die Verlagerung in eine neue Galaxie sehr angenehm, da mich vor allem der Erkundungs- und Erschließungsaspekt gepackt hat. So kam in mir auch schnell der Wunsch auf, etwas daraus zu bauen. Der Nomad ND1, mit dem man einen Großteil der Zeit auf der Planetenoberfläche unterwegs ist, bot sich dabei im Hinblick auf den Monat FebRovery geradezu an. Ich habe auch ein paar gute MOCs dazu gefunden, von Minifig bis Creator Expert Größe, aber glücklicherweise nichts in dem kleinen Maßstab, der mir vorschwebte. Ich hatte nämlich irgendwie sofort die alten LKW-Reifen aus den 90ern im Sinn, was das Gefährt etwa in den halben Minifig-Maßstab verfrachtet.
Der Rover selbst war schnell gebaut, aber was nun? Ursprünglich hatte ich sogar mit der Idee gespielt, Landschafts-Dioramen zu sämtlichen zu befahrenden 4-6 Planeten zu bauen. Doch so klein der Nomad ist, selbst in dem Maßstab wäre das ein ziemliches Unterfangen gewesen, da ich ja auch ein bisschen was von den jeweiligen Planeten unterbringen möchte. Dann war die Idee, nur ausgewählte Elemente eines Planeten als einzelne Modelle zusammen mit dem Nomad frei zu positionieren, vielleicht durch ein paar lose Teile optisch verbunden. Die Wahl fiel dabei schnell auf Elaaden, denn der Mond, wenn auch auf den ersten Blick eine schnöde Wüste, hat mich mit seinen roten Bäumen und Mesa-artigen Felskonstruktionen doch irgendwie fasziniert. Also die Idee, einen dieser roten Bäume zu bauen, vielleicht eine Felssäule und noch ein kleines Relikt-Monument in Form dieser sechseckigen Säulen, die ich in letzter Zeit öfter mal gesehen habe (zuletzt hier in Sylons Ice Planet MOC).
Da ich von Landschaft etwa genau so viel verstehe wie von Bäumen, kam das ganze aber nicht so recht in die Gänge. Der Baum war irgendwann gebaut, aber für die Landschaftselemente viel mir immer noch nichts ein. Also habe ich das Konzept geändert und es wurde doch eine komplette Szene. Den Fordergrund habe ich recht faul einfach mit 1x1ern vollgeschüttet und im Hintergrund habe ich das große Wrack des Reliktschiffs angedeutet, welches den Mond dominiert, zusammen mit einer etwas vereinfachten Felssäule. Die Frage war nur, wie die schöne einfache Schütttechnik auf die Dünen übertragen? Die Idee war dann Freiformflächen aus Netzen zu bauen. Dabei vielen Dank an die RogueBricks-Community, die mir bei der Technik etwas auf die Sprünge geholfen haben. Langer Rede kurze Sinn, hier also der Nomad ND1 wie er die Oberfläche von Elaaden erkundet:
Auch was die Bildbearbeitung angeht, habe ich mich hier für meine Verhältnisse etwas mehr aus dem Fenster gelehnt. Dafür kam mir ein kürzlicher Artikel auf BrickNerd entgegen, wo es um Bildkomposition ging. Also habe ich mir endlich mal ein Stativ für mein Handy besorgt und das Bild ist aus eigentlich 3 Fotos aufgebaut, einmal alles, dann ohne Nomad und nochmal ohne Baum. So konnte ich den Hintergrund mit den Dünen und dem Wrack nachträglich unschärfer machen, für einen besseren Perspektiveindruck. So besteht das Bild aus 4 Schichten, dem Himmel (ein direkter Screenshot aus dem Spiel), dem weichgezeichneten Hintergrund mitsamt Dünen, dem Fordergrund mit Baum, und dem Nomad nochmal extra. Den Nomad separat abzusetzen wäre eigentlich nicht nötig gewesen, er lies sich aber schön einfach aus der Szene entfernen und der Baum war so irgendwie ganz leicht schöner beleuchtet. Der "ND1"-Aufdruck ist ebenfalls rein digital, war aber definitiv Pflicht für die Gesamtwirkung und eigentlich das erste, was ich für die Nachbearbeitung geplant hatte.
Mit dem Ergebnis bin ich ziemlich zufrieden, vor allem im Himblick darauf, dass ich lange nicht wirklich wusste, wie ich das ganze Projekt überhaupt angehen sollte, ich es aber gerne noch im FebRovery fertig kriegen wollte. Ich hätte für das Bild des Hintergrunds auch die kleineren Büsche entfernen sollen. Aber als ich mir das überlegte, hatte sich mein Telefon schon wieder ausgeschaltet und ich hätte das Stativ verrücken müssen . So war der Übergang zwsichen Forder- und Hintergrund etwas nervig. Die Dünen-Landschaft ist okay, auch wenn man durch die 2x2-Module klar die Grenzen zwischen den Netzten sieht. Ob es den Aufwand (auch den des wieder zerlegens) wert war, weiß ich nicht, aber es ist besser als jede Landschaft, die ich irgendwie hätte aus den paar Tan-Slopes zusammenklöppeln können, die ich besitze. Vor allem freut es mich, dass ich mal etwas mehr Bildbearbeitung gewagt habe.
Für den kleinen Nomad gibt es auch eine kostenlose Anleitung auf Rebrickable. Für Mass Effect: Andromeda hätte ich vielleicht noch ein paar Pläne im Hinterkopf, etwa eine kleine Mirco-Scale Tempest, oder gar das Team als Minifigs auf Erkundung auf Havarl mit seiner bunten avataresken Flora, oder doch alle Planeten als Nano-Vignetten? Aber das kann warten (wenn überhaupt was draus wird), erstmal gilt es, hunderte 1x1er wieder in rund und eckig zu sortieren.