Die Lehmgrube

  • Hallo Rogues,

    hier zeige ich euch mein erstes RB, eine Lehmgrube, zum ersten Mal mit wechselnden Erzählperspektiven.

    Ottokar:

    Überall Sumpf. Seit Tagen ritten sie durch trüben, undurchdringlichen Sumpf, um den Abbau des Lehmvorkommens zu überwachen.

    Ottokar stand vor einer der neuen Lehmgruben, in denen weiß gekleidete „Arbeiter“ der Eingeborenen den wertvollen Lehm von dem restlichen Mutterboden trennten. Es ging geschäftig zu, und mehrere Kisten waren schon für den Abtransport bereit. Qualität und Quantität des Lehmas waren für die weiteren Vorhaben der Wächter geeignet. Nachdem er sich auch schon bei den anderen Abschnitten im Sumpf ein genaues Bild der Lage verschafft hatte, wandte er sich zu Johann von Erling hin, der ihn auf dieser Mission begleitete und nach seiner Rückkehr nach Wachtheim erneut das Kommando übernehmen würde. Ohne die Eingeborenen weiter zu beachten, wandte sich Ottokar der Karte und ihren nächsten Zielen zu.

    Ein zorniger Eingeborener:

    Nach der Ermordung seines Vaters und seiner Gefangennahme war er in diesen Sumpf verschleppt worden. Tagelang war das einzige Gefühl, das er dort empfunden hatte, ohnmächtiger Zorn gewesen. Im Sumpf angekommen, musste er für die Invasoren unmenschlich schwere Aufgaben verrichten und von früh bis spät Gruben ausheben, Lehm abbauen und abgebautes Material abtransportieren. Seine Lage war ihm hoffnungslos erschienen, bis sich einer der Wächter an ihn gewandt hatte, um ihn eine geheime Aufgabe zu übertragen. Zuerst hatte er dem Wächter nicht geglaubt, er hatte darin eine Falle oder eine weitere Grausamkeit seiner Bewacher gesehen. Doch nach einiger Zeit war er überzeugt, und dann hatte er die Worte gierig, wie ein Verdurstender das Wasser, akzeptiert und in sich aufgenommen. Ihm wurde gesagt, dass der Mann, der für all das Elend seines Volkes verantwortlich war, in einigen Tagen vorbeikommen würde. Er würde ihn an einer silbernen Rüstung erkennen. Des weiteren hatte der Mann ausgeführt, dass sich in einer der Kisten eine geeignete Waffe für ihn befinden würde, mit der er all die Ungerechtigkeit sühnen könne. Zuerst hatte er dem Mann misstraut, doch die Tage und Wochen in diesem Sumpf und die dauerhafte Grausamkeit seiner Bewacher hatten ihn überzeugt, die Waffe aufzunehmen. Er schlich unauffällig zu einer der Kisten, um sie leise und heimlich zu öffnen. Und tatsächlich, darin befand sich eine scharfe Klinge, wie sie in den Schmieden jenseits des Meeres gefertigt wurde. Als er die Klinge aufnahm, überkam ihn ein Gefühl der Macht nach all den Wochen der Hilflosigkeit. Er bewegte sich langsam auf den Anführer zu, um dann auf den letzten Metern mit aller Kraft nach vorne zu stürmen.

    Johann von Erling

    Wo der Eingeborene die Waffe her hatte, wusste er nicht. Als er ihn dann in seinen

    Augenwinkel sah, war es bereits zu spät. Der Attentäter war heran und holte mit einem leicht schräg geführten Hieb gegen die Brustplatte Ottokars aus. Der Mann schien wenig Erfahrung mit Waffen und Rüstungen aus den Neun Reichen zu haben. Der Hieb wurde von der Rüstung abgeblockt, doch dabei rutschte er ab und verursachte eine Schnittwunde an dem ungeschützten Arm, die allerdings nicht weiter tief war. Ottokar hatte schon sein Schwert gezogen, und auch einer der Wächter hatte reagiert und rammte dem Angreifer seine Pike in den Bauch. Da rief Ottokar: „Nein, ich will ihn lebend!“

    Während dieser Ereignisse waren nur wenige Sekunden vergangen und er hielt immer noch die Landkarte in Händen, die er nun eilig wegpackte. Mit bellender Stimme rief Ottokar zu den Wächtern: „Verhaftet sie alle, ich werde sie...

    Doch weiter kam er nicht, mit Entsetzen musste er feststellen dass Ottokar komplett bleich wurde, bevor er schließlich nach hinten taumelte und umfiel. Anscheinend war die Klinge vergiftet...

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