(Aufgrund der Länge des Berichts ein Doppelpost)
LEGO House - Home of the brick
Wer sich regelmäßig in den letzten Jahren in die dänische Einöde Billund aufgemacht hat, wird um die Veränderungen im Stadtzentrum Billund nicht vorbeigekommen sein. Dort entstand der Traum von Kjeld Kirk Kristiansen, Enkel des Firmengründers Lego A/S. Sein Traum war es, im Zentrum von Billund eine Heimat für den Lego-Stein, aber auch für alle Lego-Fans zu errichten.
Die Bedenker des Hauses wollten ein Gebäude schaffen, in dem man zum einen die Magie der Marke Lego und gleichzeitig die endlosen Spiel- und Lernmöglichkeiten mit dem inspirierenden Lego-Stein entdecken kann. Den Besucher erwartet ein ultimatives Spielerlebnis, welches morgen am 28.09. eröffnet wird.
Einige hatten bisher schon im letzten Jahr die Möglichkeit in das Haus zu kommen und es als Baustelle zu begutachten, welches auch architektonisch interessant ist. Ich hätte nie gedacht, dass diese Baustelle mit all ihren Problemen in der Statik (verschiedene Bauteile mussten verstärkt werden) rechtzeitig fertig wird. Es ist bis ins kleinste Detail geplant und spiegelt sich auch in den in diesem Jahr nach und nach zugefügten Exponaten hochrangiger internationaler Moccer wider, die mittlerweile in den Ausstellungsräumen, wie etwa der Masterpiece Gallery, stehen.
In diesem Sommer verliefen einige Testläufe positiv. Zum Beispiel wurden im August hunderte AFOLs eingeladen, die Spielmöglichkeiten zu testen und bis auf den kleinsten Stein zu prüfen. Aber auch Schulklassen durften schon ran. Klar, denn auch die Mitarbeiter mussten eingearbeitet werden.
Wie bereits Marcel angesprochen hat sind auch einige Rogues vertreten, die ihre Ideen und ihre Modelle den Exponaten zugeführt haben. So haben Legopard, Marcel V., Cecilie und ich diese in den letzten Wochen aufbauen dürfen.
Während des Fanweekends in Skaerbaek haben über 600 Aussteller das nun fast fertige Hause noch einmal einem Härtetest unterzogen. Seien wir ehrlich: AFOLs gehen mit einer anderen Erwartung an ein solches Projekt, als ein Kind oder ein “normaler Besucher”.
Enttäuscht wurde wirklich niemand. Im Gegenteil. Jeder, von groß bis klein und jung bis alt, war über die Spielmöglichkeiten, die Exponate sowie Interaktionen in den einzelnen Zonen, in denen das Haus auch farblich aufgeteilt ist, begeistert.
Die Zonen
Diese Zonen stehen für diverse Möglichkeiten, die von dem Stein ausgehen.
Die Gelbe Zone steht für Emotionen. Hier kann der Besucher mittels diverser Stationen und Spielmöglichkeiten Emotionen entdecken und erfahren, wie diese uns im Leben beeinflussen. Der Fish Designer ist eines der Highlights. Hier kann man einen Fisch (oder ein kreatives anderes Element) bauen, dieses scannen und dann an einem großen Videoschirm beobachten, wie es mit anderen Fischen oder auf Einflüsse von Außen reagiert. Denn ein Hai, eine Disco oder ein Rochen, der einem das Essen wegschnappt, wirken sich auf verschiedene Weise auf unsere Emotionen aus.
Auch ist hier ein wenig Ruhe zu finden. Was, auch wenn sich alles bei vollem Haus ein wenig verläuft, sicher ab und an ganz entspannend sein kann.
In der Blauen Zone können kreative Köpfe sich kognitiv weiter entwickeln und diese Fertigkeit festigen.
So kann sich der Besucher in der Städteplanung (City Planning) austoben oder man lernt im RoboLab spielerisch das Programmieren eines kleinen Roboters mit dessen Hilfe man Minifiguren oder Mammuts aus dem ewigen Eis befreien muss. Beide Stationen sind absolute Highlights im Haus, wobei bei nicht nur der Blick für das große Ganze geschärft wird, sondern vor allem die Zusammenarbeit mit anderen gefördert wird.
Beim City Planning gilt es, die Bedürfnisse mittels Videoprojektion abgebildeter Figuren, zu befriedigen, damit sie später zufrieden in ihrer Stadt leben und Freizeitaktivitäten, wie den Besuch eines Fußballstadions oder eines Autorennens, genießen können.
Mehrere Spieler müssen sich beim RoboLab der Aufgabe stellen, verschollene Minifiguren oder Mammuts aus dem ewigen Eis zu befreien. Dazu bedienen sie Roboter mittels eines Bildschirms und Bewegungs- oder Aktionsbefehlen. Hier ist die Zusammenarbeit untereinander wichtig um die gemeinsame Aufgabe zu erfüllen.
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Kreativität wird in der Roten Zone angesprochen. Was für uns eigentlich von Beginn an logisch klingt, wird durch den LEGO Brick Builder gefördert. Im CreativeLab kann dir gezeigt werden, wie du deiner Kreativität einen Boost gibst. Auch Workshops finden dort statt und die besten MOCs können in einer entsprechenden Vitrine ausgestellt werden.
Unter dem großen Stein-Wasserfall kann man nach Herzenslust bauen - für die ganz kleinen Besucher sind überall Duplo-Ecken eingerichtet.
In der anschließenden Relaxzone kann man einen Kaffee trinken und Bücher aus der AFOL-Welt genießen.
Minifiguren und die eigenen soziale Kompetenzen stehen in der Grünen Zone im Mittelpunkt. Spielen lehrt uns zu kommunizieren, zuzuhören und zu reagieren. Im StoryLab kann man Kurzfilme in Stop-Motion erstellen. Im Character Creator kann man sich eine Minifigur zusammenstellen, diese scannen und auf ein Cover eines fiktiven Magazins ablichten lassen. Im World Explorer kann man im Minifiguren-Maßstab drei riesige Welten entdecken. eine Winterlandschaft, eine Stadt und eine Insel. Hier gilt es den Witz und bautechnische Highlights zu entdecken. In einer Vitrine stehen in diesem Abschnitt MOCs diverser AFOLs, die sich mit Minifiguren und wie sie leben, auseinandergesetzt haben.
Diese vier Zonen befinden sich unter der Masterpiece Gallery. In dieser Galerie sind Exponate diverser international bekannter AFOLs ausgestellt, so wie ich das schon beschrieben hatte. Auch stehen dort drei Dinosaurier, die mit Dupla-Steinen, System-Steinen und Technik-Steinen gebaut wurden. Diese sollten eigentlich durch Sozial Media schon hinreichend bekannt sein.
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Im Keller des Hauses kann man die Geschichte des Lego-Steins entdecken und digital alle jemals veröffentlichten Sets Revue passieren lassen.
Lego-DNA und Essen
Alle Erlebnisse rund um den Stein können, mit Hilfe der LEGO House-App, gespeichert werden. So hat man die Möglichkeit, zu Hause diese noch einmal aufzuarbeiten und zu genießen. Verlässt man die geschlossene Bezahl-Zonen, kann man sich seine eigene Lego-DNA aus sechs Legosteinen erstellen lassen. Per Zufall wird aus den 915.103.765 Kombinationen aus sechs 2x4-Steinen eine Möglichkeit ausgewählt und auf eine personalisierte Karte gedruckt. Anschließend erhält man direkt aus der Molding-Maschine seine eigenen sechs Bricks aus Lego oder Duplo.
Das Cafe Brickaccino, das Familienrestaurant Mini Chef und das exklusive Restaurant Le Gourmet sorgen dafür, dass sich auch der Gaumen bei einem Besuch freut. Ob die dänischen Preise des Essens das Erlebnis im Mini Chef aufwiegen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber wann bereiten Minifiguren einem schon mal das Essen zu? Beobachtet werden kann dieser Vorgang per Video, nachdem man mittels Lego-Stein sein Essen geordert hat.
Die Restaurants liegen im Übrigen im öffentlichen Bereich, ebenso wie der Konferenzraum und der hauseigen Legostore. In diesem kann man neben den offiziellen Sets der Angebotspalette auch das exklusive Set 21037 LEGO House erstehen, welches es tatsächlich nur dort offiziell zu kaufen geben wird. Ebenfalls im Store befindet sich eine kleine Pick-A-Brick-Wand und ein Mosaic Maker - der zweite seiner Art.
Lohnt sich ein Besuch?
Persönlich stellte sich mir von Beginn an die Frage, ob sich das LEGO House aus Sicht eines AFOLs lohnt. In näherer Umgebung ist das Legoland, wie sind die Preise und ist die “Experience”, die überall Groß geschrieben und angekündigt wird, tatsächlich so groß.
Der Eintritt unterscheidet sich deutlich von dem im Legoland. Der Eintritt im LEGO House kostet 199 DKK, also etwa 27 EUR, für Kinder (3-12 Jahre) und Erwachsene (ab 13 Jahre). Kleinkinder (0-3 Jahre) haben freien Eintritt. Gruppen sollten sich vor einem Besuch an die Mitarbeiter des Hauses wenden. Ich gehe davon aus, dass man verschiedene Pakete, mit Workshops, Rundführungen usw., buchen kann. Das Legoland im Laufabstand kostet 399 DKK, also etwa 54 EUR, am Tag des Besuches. Bei guter Planung, mit diversen Rabatten wie Gutscheinen und dem Saisonpass, gibt es den Besuch im Legeland günstiger.
Dennoch ist meine persönliche Meinung, dass das Legeland auch durch eventuell günstigere Preise, Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte, definitiv nicht mit den Möglichkeiten im LEGO House mithalten kann. Diese sind up-to-date und mittels der LEGO House - App auch immer wieder erlebbar. Jeden, den ich am Pre-Opening Tag sprach, fand den Aufbau des Hauses, die Spielmöglichkeiten und die Erlebnisse fantastisch.
Solltet ihr einen Besuch im LEGO House in Erwägung ziehen, empfehle ich euch einen langen Tag einzuplanen. Bringt euer eigenes Essen mit, wenn ihr nicht in den Restaurants Essen wollt. Wobei das Mini Chef tatsächlich ein Erlebnis ist. Genießt alle Spielmöglichkeiten bis in den kleinsten Moment. Habt Spaß, genießt und seid gespannt auf eure Lego-DNA am Ende eures Besuches. Das LEGO House lohnt sich. Garantiert. Selbst nach dem ich jetzt in kurzer Zeit drei mal vor Ort war, gibt es für mich noch viel zu entdecken und auszuprobieren.
Ich freue mich schon jetzt auf meinen vierten Besuch (Lässt man mal den der Baustelle außen vor)
Mehr Informationen, Fotos und Videos, Preise und Events auf: http://www.legohouse.com
LG, Ben
(Entschuldigt bitte die Fotos, ich hatte nur mein Handy dabei)