Wir beginnen mit Lenkung und Vorderachsaufhängung. Der Beginn des Modells fühlt sich ungewöhnlich wackelig beziehungsweise fragil an. Das heißt aber noch gar nichts. Später hält alles und funktioniert, wie es muss.

Was auch bei diesen Technic-Set auffällt: Manche, wenn auch beileibe nicht zu viele Schritte, sind unnötig simpel. So hätte man beispielsweise ohne Probleme die Schritte 10 bis 12 zusammenfassen können. Das zeigt nur kurz drauf Schritt 17, der fast alle Teile der davor genannten Schritte enthält. Hier lässt sich nur spekulieren, was die Bauanleitungsdesigner bewegt hat. Auch später wird es ab zu weitere Ein-bis-wenig-Teile-Bauschritte geben.


Ungewohnt: In den Schritten 3 und 4 bauen wir erst die eine Seite des vorderen Teil des Fahrzeugs, dann im Schritten 5 die andere. Funktioniert hervorragend: Bleibt damit einfach nur ungewohnt, ist aber gar nicht schlecht.


Ich möchte euch Nicht-Lochstein-Geübten nicht zu sehr mit weiteren Einzelheiten zum Zusammenbau nerven, vielmehr möchte ich euch ein paar absolut sehenswerte Baudetails aufzeigen, die für die Rogues eine spannende Erweiterung der Bautechniken sein könnten. Denn das Set 42127 ist ein tolles Lehrstück in „Wie baue ich irre Winkel mit LEGO Technic“. In den folgenden Bilder seht ihr ein paar Detail-Shots – meist samt Ergebnis der Bautechnik.
1. So wird das Heck spannend gestaltet:


2. Der Winkel der Fahrzeugfront ist sehr herausfordernd. Der Designer hat die Aufgabe mit Bravour gelöst:


3. Ganz leichte Schräge am Heck. Ich denk fast, dass hätte ich über die „normale Flexibilität der Teile“ gelöst. So ist es deutlich eleganter:


4. Und noch eine weitere schöne Lösung. Der Anstellwinkel des (nicht funktionsfähigen) Lenkrads wird technisch ebenfalls sehr schön gelöst:


Leider ist da, wo Licht ist, auch immer Schatten. Sehr ärgerlich empfinde ich die aktuelle Qualität der Bauelemente. War Schwarz bisher in meiner Wahrnehmung eher eine unproblematische Farbe, hat sich das mit den jüngsten Sets geändert. Schwarz ist nicht mehr Schwarz sondern variiert deutlich sichtbar. Dazu kommt, dass einige Elemente ein nahezu seidiges beziehungsweise sich fast schön ölig anfühlendes Finish haben, das dazu auch noch schimmert und leicht Griffspuren bekommt. Das sind in dem Fall keine Kratzer, vielmehr kann man Fingerabdrücke im Finish hinterlassen, die sich nicht so einfach wegpolieren lassen.


Kratzer bringt das Set aber auch direkt ab Werk mit, was ebenfalls nicht viel besser ist.

Die, ich nenne sie einmal „Qualitätsschwankungen“, sind nicht nur den größeren Teilen vorbehalten. Selbst die schwarzen Pins mit Reibung sind augenscheinlich und fühlbar von unterschiedlicher Mischung beziehungsweise Qualität. (Auf den folgenden Bildern ist die Berührungs- und Kratzempfindlichkeit der Elemente nochmals deutlich erkennbar).


Warum ich so ausführlich darauf eingehe? Bei uns Technic_ern spielt Haltbarkeit, Reibung und Klemmkraft eine sehr große Rolle. Schließlich werden die Modelle oft sehr groß und schwer und unterliegen zudem mechanischer Belastung. Kann ich mich jetzt nicht drauf verlassen, dass zwei Liftarme oder Pins die gleichen Belastungen aushalten, kann es schnell ärgerlich werden. Ich würde mir sehr wünschen, dass die Dänen das schnell wieder in den Griff bekommen.
Ein Ärgernis ganz anderer Art sind die im Inneren des Modells verbauten Farben. Warum muss das sein liebe Designer?!? Die notwendigen Teile in schwarz gibt es doch im Sortiment! So müssen wir mit einem wunderbar tiefschwarzen Modell leben, bei dem es an allen und Ecken gelb und hellgrau hervorblitzt.


Und erstmals stören mich auch die blauen Pins, die sich deutlich vom Rest abheben.

Bei Motor wird’s dann kurios. Die gelben Kolben gefallen mir in diesem Kontext sehr gut und wirken nachher, wenn sie angestrahlt werden, wie glühend. Das passt. Aber die vier blauen Pins machen den echt tollen Eindruck dank der – hervorragend eingesetzten – transparenten (weiß- nicht blau-transparent!) Zylinder zunichte. Die kleinen Flammen reißen's dann wieder etwas raus. Die kommen echt cool! 

Genug gemeckert. Zeit zu Ende zu bauen. Je Bauschritt vergehen sehr humane zehn bis 35 Minuten. Selbst mit mäßiger Bauerfahrung sollte das gesamte Modell nach gut drei Stunden vor einem stehen. Eine Handvoll an Kleinteilen bleibt wie üblich auch über.
