Ich werfe weiß Gott niemandem hier vor, sich an wie auch immer geartete diktierte Spielregeln zu halten. Aber den, der sie macht, dafür zu kritisieren muss dann auch drin sein.
Die Alternative zu öffentlich geäußerter Kritik ist kommentarloser Boykott und den kann kaum ein Unternehmen richtig interpretieren. Ich kann ein Set nicht wollen, weil kein Interesse daran besteht. Wird bei einem Hoth-Set wohl weniger der Fall bei den meisten hier sein, aber bei Herr der Ringe und Lego Dimensions wurde es so aufgefasst. Oder ich könnte schon fast alles in teils besserer Version zuhause haben, was in dem Ucs als Komplettpacket neu aufgelegt wurde. Ich könnte keine Kohle mehr haben, weil Lego zu viele große Sets rausbringt. Mich könnte auch ihre Personalpolitik so sehr stören oder ich habe nach 7 Sets in Folge, bei denen Teile fehlten, einfach keinen Bock mehr. Alternativ kann ich es auch mies finden, dass die Kanone nur zur Hälfte gebaut ist oder das Imperium aus nur 2 Leuten besteht. Wie soll man das an der Verkaufsbilanz ablesen? Wenn aber ein ganzer Threat mit dreistelliger Seitenzahl davon überquillt, was an dem Set alles für Designfehlentscheidungen getroffen wurden und jeder z.B. die halbfertige Kanone erwähnt, dringt da vielleicht doch was durch (WallE bekam so seine Nackennachbesserung)... Oder einer postet zumindest ne Idee, wie er das Problem gelöst hat. Im Grunde kann eine rege Diskussion der auch Meckern bei soetwas nur positive Resultate, im schlimmsten Fall halt nix, für den Kunden bringen.
Und gerade ein Spielzeughersteller, der stetig Umweltengagement betont, muss sich Kritik gefallen lassen, wenn er tonnenweise Verpackungsmüll, der gut vermeidbar wäre, raushaut. Ein Unternehmen, das stetig seine bescheidenen Ursprünge betont und sich als "heile Welt"-Unternehmen präsentiert ( man denke an die rührende Szene im Legowerbefilm, als Ole seinen einzigen Angestellten entlassen muss), muss es ertragen, wenn ein Shitstorm nach massiven Stellenstreichungen trotz Rekordgewinnen kommt. Ein Unternehmen muss sich, wenn es ständig gegen Konkurrenten wettert und gerichtlich vorgeht, die eigens designte Minifiguren im selben Baukastenprinzip herausbringen, auch gefallen lassen, wenn man bemängelt, dass fast alle Kostümfiguren aus der Bewerbungsmappe eines nicht eingestellten Designers geklaut sind, das Ghostbusters HQ ein Ideasset ist, an dem man den Designer nicht beteiligt hat, oder man das Simpsonshaus kommentarlos von Ideas entfernt und Lego es dann selbst rausgebracht hat...
Nicht zuletzt kann man bei einem Qualitätsspielzeug für 4€ die Figur auch bemängeln, wenn man Fehldrucke und nicht haltende Teile hat.
Hört man auf so etwas zu thematisieren, macht man es selbst salonfähig.