Nachdem sich die fünf Mitglieder vor der Taverne mit all dem beschaffenen Material versammelten, erklärte Zark den Plan. Sie brachten die Rohstoffe mit dem Ochsenkarren an die Stelle, an der sie auf den Transport warteten. Zark machte sich an die Arbeit und baute aus den vielen Brettern den Kopf und die Flügel eines Drachen. Die Teile des Holzdrachen schauten aus dem dichten Gebüsch am Wegesrand heraus. Damit der Drache nicht zu statisch wirkte, sollten der Goblin und Dungur die Flügel mit langen Stöcken bewegen. Anschließend bedeckten sie den Boden davor mit unauffälligen trockenen Ästen und Laub und tränkten diese mit Lampenöl. Zark baute mit Dungur eine kleine Pumpvorrichtung, mit der sie den hochprozentigen Schnaps durch die Mundöffnung des Holzkopfes pumpen konnten. Entzündet werden sollte alles mit einem Brandpfeil.
„Und jetzt?“ fragte Dungur ungeduldig.
„Jetzt warten wir bis die Nacht hereinbricht und der Transport vorbei kommt. Wenn alles klappt wie gedacht, sollte niemand verletzt werden.“ Sagte Zark
„Na dann hoffen wir mal, dass sie alle auch Angst vor Drachen haben. Moment mal… wofür ist denn jetzt diese alte Trompete?“
„Die Trompete ist so hinüber dass nur noch ein lautes Kreischen heraus kommt. Das sollte für ein Drachengebrüll genügen.“
Verdutzt schauten sich die fünf Mitglieder an und fingen lautstark an zu lachen.
Drur hielt Ausschau nach dem Transport. Als er sie in der Ferne erblickte, gab er das Zeichen und alle Mitglieder gingen auf Position. In dieser Nacht schienen nicht mal die Monde am Nachthimmel – man sah kaum die Hand vor den Augen. Die Kutsche, beleuchtet mit zwei Fackeln am Transportkarren, kam näher. Die Soldaten gingen über die Äste und das Laub hinweg. Dann war es soweit. Der Karren war kurz über der Stelle und die Falle konnte zuschnappen.
Zark blies mit voller Kraft in die Trompete die ein Ohrenbetäubendes kreischen hervorbrachte. Kurz darauf pumpte Börne mit voller Kraft den Schnaps durch das hölzerne Drachenmaul. Drur entzündete das Feuer mit einem extrem niedrig geschossenen Brandpfeil – ein Flammenmeer entfachte sich unter dem Wagen. Das Licht des lodernden Feuers lies den Drachen zum Vorschein bringen. Tatsächlich sah der Holzdrache mit seinen schwingenden Flügeln im flackernden Licht wie ein echter aus.
Voller Furcht fiel der Kutscher vom Wagen. Selbst die Soldaten flohen vor dem brennenden Wagen. Einer der Soldaten schrie während er wegrannte: „Das ist die Rache des Shur’tugal von Dragonia, dafür dass wir immer über ihn und seine imaginären Drachen lachen!“