Rogue Frontier - RogueCollab auf der Bricking Bavaria 2022

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    Mitte November fand wieder eines der größten LEGO-Events im deutschsprachigen Raum statt. Auf der Bricking Bavaria, die von der gleichnamigen LUG organisiert wurde, trafen sich LEGO Fans aus ganz Europa und stellten über 600 Modelle aus.

    Auch einige Rogues treffen sich hier jedes Jahr und bringen ihre Eigenkreationen mit. Dazu gehört seit einigen Jahren auch eine immer neue Gemeinschaftsanlage, die aus Modulen verschiedener Mitglieder besteht. Unser alljährliches Collab ist immer nur auf dieser Ausstellung zu sehen und wird nicht nochmal woanders ausgestellt.


    Von der Idee bis zur Umsetzung – ein langer Weg

    Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits zu Themen wie Piraten, Dieselpunk und Adventurers Gemeinschaftsprojekte gebaut haben, fiel die Entscheidung diesmal auf eine große Western-Landschaft. Jedoch sollte es nicht der klassische Wilde Westen sein, wie man ihn aus vielen Filmen kennt, sondern eine bergige Szenerie, die an die Pionierzeit Kanadas erinnert.

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    Erste Skizze der Collab-Landschaft von Johannes (Vaionaut) von 2019

    Eigentlich hatten wir mit den Planungen für dieses Projekt schon vor drei Jahren angefangen, um es bereits auf der Bricking Bavaria 2020 zu zeigen. Da die Fläche aber viel Landschaft mit Höhenunterschieden enthalten soll, wollten wir das Risiko, dass ein Teilnehmer ausfällt, möglichst gering halten. Deshalb haben wir damals stattdessen dann doch eine Insellandschaft gezeigt, in der die einzelnen Module variabel platziert werden konnten. Nun aber konnten wir RogueFrontier endlich verwirklichen und schließlich auf der Bricking Bavaria 2022 in Fürth zur Schau stellen.

    Damit nicht nur diejenigen etwas von dem Modell sehen, die zur Ausstellung kommen konnten, möchte ich euch hier ein paar Bilder von unserer Anlage zeigen und daneben auch ein wenig Einblick geben, wie wir das ganze geplant und letztlich umgesetzt haben.


    Standards

    Um ein solches Projekt mit vielen Teilnehmern umsetzen zu können, ist es wichtig, dass man sich auf gemeinsame Standards einigt.

    Bereits bei vorherigen Projekten haben wir viel mit Wasserflächen gearbeitet, weshalb wir hierfür bereits eine einheitliche Vorgabe erarbeitet hatten. Das ganze Projekt besteht aus Modulen mit einer Grundfläche von 32x32 bzw. einem Vielfachen davon. Die Module mit Wasserflächen werden an den Ecken mit Kreuzachsen verbunden, damit diese flach und lückenlos nebeneinander liegen. Der Wassereffekt wird mit durcheinander angeordneten 1x2 Platten in trans-light blue erzeugt, unter denen je nach Wassertiefe Platten in Schwarz oder Grautönen verbaut sind.

    Da wir diesmal auch einige Höhenunterschiede in unserer Landschaft haben wollten und wir den ganzen Unterbau nicht den einzelnen Teilnehmern zumuten wollen, wurden die Teile für diesen von RogueBricks gestellt. Die Module jedes einzelnen wurden dann jeweils auf unterschiedlichen Höhen auf das Unterbau-Gerüst draufgesetzt. Damit jeder wusste, auf welcher Höhe sein Modul liegt und auch die Höhenunterschiede zu den Nachbarn kennt, haben wir eine Art topographische Karte sowie ein Microscale-Höhenmodell erstellt, in der die Grundplatten-Höhen der einzelnen Module eingezeichnet wurden.

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    Der Unterbau wurde dann vor Ort von allen Teilnehmern in modularer Bauweise errichtet, sodass man die gebauten Elemente für künftige Projekte wiederverwenden kann.

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    Den genauen Verlauf und die farbliche Gestaltung des Geländes musste jeder natürlich im Detail dann noch mit dem jeweils angrenzenden Nachbarn abstimmen. Bei den am Rand befindlichen Modulen war außerdem ein schwarzer Rahmen zu bauen, welcher zwei Platten über das Gelände hinausragt.

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    Damit alles zueinander passt, war es auch ein Standard für die Vegetation notwendig. Ganz besonders gilt das für die Bäume, welche im gesamten Collab verteilt stehen sollten. Typisch für Kanada sind Nadelbäume, für die wir uns eine einheitliche Bautechnik herausgesucht haben. Diese basiert auf einem MOC unseres Mitglieds Thorsten Bonsch (Xenomurphy), das er vor ein paar Jahren gebaut hatte. Je höher das Gelände ist, desto mehr Schnee sollte außerdem auf dem Modul und somit auch auf den dort befindlichen Bäumen liegen.

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    Darüber hinaus wollten wir bei den Pflanzen satte Grüntöne vermeiden und haben stattdessen hauptsächlich oliv- und dunkelgrün, dark orange, braun und schwarz verwendet. Außerdem wurden auch weitere Farben abgesprochen, wie Dunkelgrau für Felsen, Dark Tan für Wege und Dunkelgrün für Grünflächen.


    Das fertige Projekt

    Zunächst hier ein Überblick über die gesamte Anlage, welche sich über eine Fläche von 17×7 Grundplatten erstreckte.

    Im Einzelnen haben folgende 24 RogueBricks Mitglieder bei diesem Projekt mitgewirkt:

    • Daniel Bodky (dbodky) : Am Eingang des Städtchens hat Daniel eine Kirche errichtet, neben der ein kleiner Friedhof ist.
    • Sascha Brüning (Speedyhead) und Michael Diermann (Boba1980) : Sascha und Michael haben zusammen ein großes Fort eingerichtet, in dem eine ganze Kompanie von Soldaten untergebracht ist.
    • Martin Gebert (MGibarian) : Zwischen Fort und Wasserfall befindet sich Martins Modul mit dichten Pflanzen, welche über das Ufer wuchern.
    • Johannes Haimann (Vaionaut) : Johannes hat zwei kleine Stadthäuser gebaut mit einer Straße und einem Weg, der sich Richtung Küste schlängelt. Als kleines Extra ist auch ein Hobbit in einem Hügel auf dem Modul beheimatet.
    • Jonas Kramm (Legopard) : Ein indianisches Dorf befindet sich auf dem Modul von Jonas, wo diese auch in einer Tropfsteinhöhle Unterschlupf finden.
    • Gino Lohse (YgrekLego) : Auf Ginos Modul zieht eine Truppe von Jägern und Holzfällern durch den Wald.
    • Mark van der Maarel (steentje) : Mark hat am Fuße des Berges eine Goldmine errichtet.
    • Fernando Pontes (Nando) : Nando hat neben der Stadt ein paar Gleise verlegt und daneben einen Wasserturm aufgebaut.
    • Michael Pühlhöfer (Felix-the-Builder) : Auf Michaels Modul arbeitet eine Sägemühle, welche mit ihrem sich drehenden Mühlrad viele Blicke auf sich zog. Außerdem ließ er ein Kanu mittels Magneten fahren und kümmerte sich um die Verkabelung von Lichtern und Motoren im Collab.
    • Jan Rähm (jrx) : Unser Technic-Baumeister Jan kümmerte sich darum, dass die große Brücke zusammenfallen kann und sich danach mittels Seilzug wieder selbst aufrichtet.
    • Christian Rau (Rauy) : Christian hat einem Trapper eine verschneite Hütte in den Bergen gebaut.
    • Andrea Rollbühler (Andrea) : Auf Andreas Modul an der linken Küstenseite findet sich ein Angler mit einer kleinen Hütte.
    • Markus Rollbühler (rolli) : Der große Berg auf der linken Seite stammt von Markus, welcher die Brückentechnik von Jan darin integriert hat. Außerdem hat der den Wasserfall gebaut, welcher die beiden Wasserebenen trennt.
    • Luca Scheller (Luca s projects) : Luca hat einen kleinen Bahnsteig mitsamt Beleuchtung beigesteuert. Außerdem lässt sich hier ein (motorisierter) Holzarbeiter beim Sägen beobachten.
    • Stefan Schneider (Robo Block) : Stefan hat auf der Steilklippe zwei Häuser errichtet, wovon eines der Sheriff bezogen hat.
    • Paul Trach (Disco86) : Der rechts befindliche große Berg stammt von Paul, inklusive eingearbeiteten Minifiguren-Köpfen, kleinem Unterschlupf und der über die Brücke fahrenden Dampflokomotive.
    • Hannes Tscharner (Marshal_Banana) : Der am Ufer liegende Teil der kleinen Stadt wurde von Hannes gezimmert, inklusive eines mehrstöckigen Hotels.
    • Filippos Tsialidis (Phil_DeLaGhetto) : Fili lässt als angehender Zahnarzt eine Kutsche eines Berufsgenossen über die Brücke fahren, die an Django Unchained erinnert. Außerdem hat er eine kleine Schwarzbrennerhütte mit Anlegestelle zum See gebaut.
    • Marcel Veit (Marcel V.) : Das felsige Modul von Marcel bildet dem Übergang vom Fort zum höher gelegenen Wald.
    • Kevin J. Walter (Skywalter) : Kevin lässt zwei große Schiffe einfahren, die von der Franklin-Expedition in die kanadische Arktis inspiriert sind.
    • Thomas Weigelt (Sylon) : Thomas hat den Holzfällern am Ufer unter dem Berg ein kleines Lager gebaut.
    • Marion Weintraut (Brixe) : Von Marion ist eine kleine Hütte an der Küste außerhalb der Stadt, umgeben von interessantem Terrain.
    • Ben Tritschler (modestolus) : Ben war maßgeblich an der Planung beteiligt und wollte ursprünglich auch ein großes Modul bauen. Wie ihr wisst, hat er leider vergangenen Sommer den Kampf gegen den Krebs verloren. Wir haben ihm dieses Projekt gewidmet.

    Hier ist außerdem noch eine Collage mit einigen Detailaufnahmen:

    (Wenn ihr auf das Foto mit der Gesamtansicht bzw. der Collage klickt,
    seht ihr es in voller Auflösung und könnt beim Einzoomen die Details genauer betrachten.)

    Selbstverständlich konnte man noch vieles mehr entdecken und so ist einem bei jedem Betrachten immer wieder etwas Neues aufgefallen. Mit Fotos ist es dabei nur möglich, einen kleinen Einblick zu geben in diese riesige Landschaft, in die man regelrecht hineintauchen konnte.

    Traditionell wird auf der Bricking Bavaria auch das beste, dort ausgestellte MOC gewählt. Unabhängig voneinander können sowohl Besucher als auch Aussteller für ihre Lieblingsmodelle abstimmen. In diesem Jahr konnten wir mit unserem Gemeinschaftsprojekt bei beiden Abstimmungen wieder den 1. Platz belegen, was uns alle sehr stolz macht und die tolle Zusammenarbeit untereinander unterstreicht.



    Herzlichen Dank allen, die zu diesem Projekt beigetragen haben!

    Natürlich schmieden wir auch bereits große Pläne für unser nächstjähriges Projekt. Das Thema bleibt wie immer bis zum Schluss geheim, aber wenn ihr es live sehen möchtet, sehen wir uns auf der Bricking Bavaria 2023 in Friedrichshafen!

  • Mega! Danke auch für den Einblick in die Planung. Kenne das ja recht gut von den Brickerei Collabs.
    Schade konnte ich es nicht live sehen. Das wirkt ja deutlich anders als auf Fotos.
    So hoffe ich, das es nächstes Jahr klappt in Friedrichshafen. Und wenn ich darf, würde ich da gerne auch am Collab 2023 mitbauen, falls ihr in der Planung und Platzvergabe nicht schon zu weit fortgeschritten seid.

  • Mega! Danke auch für den Einblick in die Planung. Kenne das ja recht gut von den Brickerei Collabs.
    Schade konnte ich es nicht live sehen. Das wirkt ja deutlich anders als auf Fotos.
    So hoffe ich, das es nächstes Jahr klappt in Friedrichshafen. Und wenn ich darf, würde ich da gerne auch am Collab 2023 mitbauen, falls ihr in der Planung und Platzvergabe nicht schon zu weit fortgeschritten seid.

    Falls möglich würde ich mich als 2. Schweizer auch gerne mit einem möglichen Modul beteiligen :)

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