Ein Imperiales Fort als Weltkulturerbe?

  • Naja, der Titel ist etwas Clickbait, es handelt sich leider nicht um ein Piraten-MOC für die Jahres-Challenge sondern nur um ein Architecture-Modell. 8o Ausschlag hierfür war Jakob Eschers riesiges und wunderschönes MOC des Torre de Belém in Lissabon, einem Verteidigungsturm aus dem frühen 16. Jh. an der Mündung des Tejo. Verbunden mit meiner Suche nach weiteren Ideen zur Feier des Jubiläums der UNESCO-Welterbekonvention, hat mich sein Modell direkt zu einer Variante in etwa 1:175 inspiriert. Aber in seiner hellen Optik aus Lioz-Kalkstein und seiner für Kanonen optimierten Festungsbauweise mitten im Wasser steht der Turm nicht nur für Portugals ehemalige Bedeutung im Zeitalter der Entdeckungen sondern ruft in einem LEGO-Fan schon auch irgendwie Assoziationen zu so manchem imperialen Piratenset hervor. :saint:

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    Natürlich lassen sich auf diesem Maßstab wie immer nicht alle verspielten Details des prachtvollen manuelinischen Stils einfangen, aber dafür gibt es ja Jakobs großartiges MOC in Figurengröße. ;) Es ist aber an einigen Stellen komplexer gebaut als es zunächst vielleicht anmutet, so wird dem geneigten Teilekenner vielleicht auffallen, dass es die Innenecken nicht als Inverted Slopes gibt und die vorderen Ecken des Turms komplett verkehrt herum gebaut sind, sie fassen aber die unteren Ecktürme schön bündig ein. Die obersten Ecktürmchen von der Mauer abzusetzen, war deutlich nerviger, aber das Resultat ist interessanter als die Rundsteine einfach auf die Ecken des Daches zu setzen. Auch der rückwärtige Balkon ist in mehreren verschiedenen Richtungen gebaut und über Clips an den Turm gesteckt.

    Aber auch mit dem zunächst etwas weniger ins Auge fallenden unteren Festungsteil bin ich recht zufrieden, vor allem mit dem Kreuzgang und seinen Zierelementen. Die sechseckige Form ließ sich überraschend einfach und bündig umsetzen, indem die schrägen Festungsmauern entsprechend seitlich an die Plattform angebaut werden. Die Lücken in der Mauer ließen sich zwar nicht so recht füllen, aber dafür fügt sich die Mauer wunderbar unter die Ecktürmchen.

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    Am längsten beschäftigt haben mich tatsächlich die Zinnen. Ich wusste lange nicht, ob ich sie glatt lassen soll wie auf dem Turm oder die eingemeißelten Chistusordenswappen mittels der Zahnplatten andeuten soll und dabei mit der Noppe auf den Zinnen zu leben. Am Ende habe ich mich für einen Kompromiss entschieden und unten die Wappen angebaut, sie aber auf dem Turm weggelassen, hauptsächlich weil ich aufgrund der Größe des Turms auch einfach keine vernünftige Verteilung der Zinnen gefunden habe, ohne dass ein 2er-Block nötig ist. Ich bin nach wie vor unentschlossen, welche Variante mir besser gefällt. Während die Fliesen für eine glatte Zinnenoptik sorgen, bringen die Wappen etwas mehr Struktur in die Fassade, obwohl es eine etwas abstrakte Modellierung der eigentlich weniger ausgeformten Wappen ist. So hat man im finalen Modell halt beide Varianten, auch wenn die Kohärenz des Modells etwas darunter leidet.

    Die Idee, das ganze zu beleuchten, ergab sich erst später, da das Gebäude auch nicht vor Fenstern strotzt. Aber gerade im Innenhof des Kreuzgangs dachte ich, könnte es auch schön rausleuchten, was es auch tut. Nur aus den Schießscharten kommt nicht allzu viel Licht, auch weil diese durch die Käseecken innen dann doch recht eng sind. Das Modell hat etwas über 1600 Teile und es gibt auch wieder eine Bauanleitung auf Rebrickable. Es ist dann doch etwas größer geworden, als ich erwartet hatte, aber es liegt noch ungefähr im 32x32-Bereich, an dem ich mich gerne orientiere. Theoretisch hätte man es auf jeder Seite um eine Noppe einkürzen können, aber mit zu wenig Wasser drum herum, kommt der Turm auch nicht richtig zur Geltung.

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