Borgakh, der Verbannte

  • Borgakh, als Clanführer für seine Besonnenheit und Fairness geschätzt, erlernte schon in jungen Jahren die Kunst der Kriegsführung. Im weiteren Verlauf seines Lebens kämpfte er in zahlreichen Schlachten - sowohl unter der Führung seines Vaters als auch nach dessen Tod als Anführer des Clans. Heute kann man ihn fürwahr als großen Krieger und Anführer bezeichnen. Und doch ist er – im Gegensatz zu den meisten Angehörigen seines Volkes - in all den Jahren kein Freund der kriegerischen Handlungen geworden. Dabei ist es nicht die körperliche Auseinandersetzung an sich, die ihm Unbehagen bereitet. Viel mehr sind es die Motive für die Kriege und das daraus resultierende Leid, was er immer deutlicher verurteilte – und dies auch immer lauter kundtat.

    Diese Ablehnung fand ihren Höhepunkt, als er entschied, sich dem Krieg der Vereinten Clans der Ostlande gegen die dort lebenden Menschen nicht anzuschließen, da er davon überzeugt war, die Gründe für diesen Krieg lägen allein in dem generellen Hass der einflussreichen Clanchefs auf die Menschen und ebenso auf jegliche andere Völker, die nicht den Orks zugehörig sind. Die offiziellen Kriegsgründe wären nichts als Vorurteile, veraltete Überzeugungen und unrechtmäßige territoriale Ansprüche. Borgakh kam zu der Überzeugung, Menschen und Orks sollten besser friedlich koexistieren als sich gegenseitig abzuschlachten. Dabei ging er so weit, eine gemeinsame fruchtbare Zukunft von Menschen und Orks als realistische Alternative zu betrachten.

    Dieser Vorstoß fand wenig Anklang bei den anderen Clanführern. So war es dann auch nicht überraschend, dass den radikalsten unter ihnen viel daran lag, solch revolutionäres Gedankengut im Keim zu ersticken. Es brauchte nicht viel, den kampfdurstigen Rest der Clanführer davon zu überzeugen, dass es sich bei Borgakhs Aufgebahren um Verrat handele; und so wurde dieser mit samt seinem Clan verstoßen, sofern sich dieser nicht von ihm trennen würde. Im Grunde blieb Borgakh damit nur noch die Wahl, das Land zu verlassen oder als Geächteter und damit Rechtsloser bei nächster Gelegenheit aufgeknüpft zu werden – wobei ein einfacher Axthieb die gängigere Tötungsmethode bei Orks darstellt.

    In diesem Moment war die Idee geboren, das Festland zu verlassen und einen Neuanfang irgendwo in weiter Ferne zu beginnen.

    Als Folge der Ächtung löste sich ein großer Teil seines Clans von Borgakh. Dies waren insbesondere solche, die seine Ansichten nicht teilten, aber auch jene, die Angst hatten, Borgakh würde jetzt den sicheren Tod finden und sie könnte das selbe Schicksal ereilen, würden sie ihm nicht den Rücken kehren. Borgakh lies sie alle bereitwillig ziehen – eine Geste, die bei Orks unüblich ist - riskiert ein Clanführer doch, als schwach zu gelten, falls ihn sein Gefolge verlässt.

    Die Kunde von Borgakhs Verbannung und auch seine Pläne, damit umzugehen, verbreiteten sich wie ein Lauffeuer im Land, galt er doch bis er in Ungnade fiel als äußerst angesehener Clanchef. Und so fanden sich in allen Winkeln des Landes auch diejenigen, die insgeheim von Borgakhs Ideen begeistert waren und mitunter schon lange seine Weltanschauung teilten. In den folgenden Tagen schlossen sich ihm eine Reihe Mitglieder anderer Clans und insbesondere auch viele Halborks an, die bisher überwiegend ein Dasein im Schatten fristeten, gelten sie doch gemeinhin als von unreinem Blut. Die Tatsache, sich Borgakh anzuschließen, begriffen sie als Chance, sich von ihrem niederen Rang zu lösen.

    Bis zur Abreise sollen sich sogar einige wenige Menschen – vermutlich selbst Ausgestoßene – der Zusammenrottung angeschlossen haben.

    Nun galt es nur noch, ein geeignetes Stückchen Land für den Neuanfang zu finden. Der Wunsch war groß, möglichst weit weg zu kommen. Allerdings gelten Orks gemeinhin nicht als große Seefahrer. Borgakh konnte also keine Seereise ins Unbekannte unternehmen. Das Risiko, sein neues Gefolge in den Tod zu führen, war zu groß.

    So kam es ihm mehr als gelegen, als ihn die Kunde erreichte, die Wächter des Dunklen Buches hätten offenbar ihre kürzlich neu gegründete Kolonie auf den Nebelinseln schon wieder verlassen. Ihm war zu Ohren gekommen, unter diesen täten auch Orks ihren Dienst. Und das Risiko, mit diesen aufgrund ihrer traditionellen Sichtweise in Konflikt zu geraten, wäre ihm zu groß gewesen. Mit der Hoffnung, in den Nebelinseln einen Ort gefunden zu haben, der weit genug vom Festland entfernt ist, als dass ihnen die vereinten Clans der Orks dort zu einem Problem werden könnten, und mit dem Wissen, dort auf keine weiteren Orks zu stoßen, machte sich der bunt gewürfelte Haufen also auf zu den Nebelinseln, um hier die Vision eines friedlichen Miteinanders mit allen dort bereits ansässigen Völkern zu realisieren. Borgakh hoffte, dass er hier zwischen den zumeist menschlichen Völkern trotz seiner Zugehörigkeit zu den Orks nicht als Feind wahrgenommen würde.

    Borgakh's clan by Versteinert, auf Flickr

    Von links nach rechts:

    Gruul

    Ein Clanmitglied einfacher Herkunft. Sein Stand ist in etwa vergleichbar mit dem eines Bauern. In vielen insbesondere traditionellen Clans werden diese unterprivilegierten Orks wie Leibeigene behandelt. Unter Borgakh, der sich der tragenden Rolle aller seiner Clanmitglieder sehr bewusst ist, werden allerdings auch Gruul und seinesgleichen mit Respekt behandelt. Und der Neuanfang auf den Nebelinseln bietet auch ihnen die Chance, ihres eigenen Glückes Schmied zu werden.


    Vlorg

    Ein junger Krieger ohne nennenswerte Verdienste oder Auszeichnungen. Wie Gruul ist auch Vlorg ein Ork einfacher Herkunft, der die Gunst der Stunde nutzte, der perspektivlosen Stellung in den alten Hierarchien zu entkommen und unter Borgakh ein neues Leben zu beginnen.


    Urzoth u'Zul

    Nachkomme eines großen Geschlechts von Schamanen. Sein Alter ist unbekannt. Es steht allerdings außer Frage, dass er der älteste der Gruppe ist. Schon lange bevor Borgakh seine unausweichliche Entscheidung traf, die Reise zu den Nebelinseln anzutreten, gewann Urzoth u'Zul dessen Vertrauen und fungiert seither mit Bedacht und Weisheit als sein engster Berater. Neben herkömmlichen Ritualen beherrscht er die uralte Magie des Shurkul-Schamanismus, dem man nachsagt, Kundige könnten mit ihm ausgewählten Kreaturen übernatürliche Kräfte verleihen.


    Borgakh

    Sohn des Varguk. Bodenständig, fair und bedacht. In Ungnade gefallen beim Rest des Volks der Orks, macht er sich mit einem wild zusammengewürfelten Haufen aus Orks und Halborks auf den Weg zu den Nebelinseln, um hier eine friedliche Koexistenz mit den Menschen zu beginnen.


    Snak Nagrub

    Erster General der Kampftruppen – äußerst fähig, aber brutal und skrupellos. Er verachtet die meisten anderen Völker, da er der Überzeugung ist, das Volk der Orks sei aufgrund der zumeist körperlichen Überlegenheit das einzige Volk mit einem wahren Herrschaftsanspruch über jegliche anderen Kreaturen - und teilt damit die gängige Ansicht eines Großteils der Orks – auch derer, die Borgakh verstießen. Diese Verachtung zeigt sich von Zeit zu Zeit sogar in Hinblick auf die Halborks in der eigenen Gemeinschaft, denen gegenüber er sich dann grundlos herablassend und geringschätzig zu verhalten pflegt. Trotz der zum Teil stark differierenden Ansichten ordnet er sich Borgakh dennoch bedingungslos unter und ist ein kritischer, aber loyaler Unterstützer von Borgakhs Plänen.


    Snaglakh

    Er ist der Bruder von Borgakh. Ohne diese Familienbande bliebe das Verständnis vieler der Gefährten Borgakhs über dessen Entscheidung, Snaglakh die Reise begleiten zu lassen, wohl deutlich aus. Gilt er den meisten doch als fern von geistiger Gesundheit und in seinem Verhalten zumeist als überaus unberechenbar. So hält sich der Großteil der Clanmitglieder auch möglichst fern von ihm. Dabei kennen ihn tatsächlich die wenigsten, zumal ihm Unterhaltungen nicht sonderlich liegen – zeitweise könnte man annehmen, er hätte seine Stimme und jegliche andere Form der Kommunikation verloren. Wer sein Vertrauen gewinnt, hat mit ihm aber einen äußerst loyalen wie fähigen Kämpfer an seiner Seite.


    Der Name meiner Fraktion „Freie Horde“, ist mir eigentlich deutlich zu nah an der Horde von Warcraft, aber auch nach intensiver Suche nach einem passenden Namen, der nicht zu gekünstelt klingt, ist mir einfach nichts besseres eingefallen, was den chaotischen Charakter der Orks wiederspiegelt und dabei nicht abwertend klingt. Eine weitere Möglichkeit hatte ich noch. Diese hätte aber zu Verwechslungen mit zwei anderen Fraktionen führen können, weshalb ich Abstand von dieser genommen habe ;)

    Tatsächlich sind meine Charaktere allerdings durchaus von Warcraft inspiriert – vom Film und insbesondere von dem zweiten Teil der Echtzeit-Strategiespielserie (WoW habe ich nie gespielt), aber auch im geringeren Maß von HdR und LEGO Fantasy Era.

    Nach Absprache mit dbodky und Vaionaut reiche ich den Figbarf parallel auch als Beitrag für die Jahreschallenge ein. Unabhängig von den Wesenszügen der Gruppe, die man ihnen ja nicht ansieht, hätten die Figuren ein wundervolles Battlepack für LEGO Fantasy Era abgegeben :)

    Mein Moc für das erste Siedlungshaus ist auch bereits fertig, ich werde den Post aber noch einen Moment herauszögern, um den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten ;)

    Wie gut zu erkennen ist, hab ich für den Figbarf noch etwas an meinen Photoshop-Skills gearbeitet, daher hier noch der Spoiler, bei dem zumindest der rechte Ork seine Technik offenbart ;)

    Spoiler anzeigen

  • Ich mag nicht denlangen Text lesen aber die Figuren gefallen mir. Tolle Kombos und das Radschild von Snak Nagrub ist super.

    Kann ich nachvollziehen ;)

    Ja, die Kreativität bei dem Figbarf steckt vor Allem in den Waffen/Schilden. Bei den Körperteilen war ich aufgrund von Verfügbarkeit doch recht eingeschränkt. Aber auch bei den Posen war ich irgendwie etwas einfallslos ;)

    Ich find gerade die äußerst durchdachte Geschichte sehr cool, aber ja, die Figuren sind sehr fein!!

    Danke Dir :)

    Obwohl ich zugeben muss, auch nicht alle insb. längeren Texte zu lesen - vorallem dann, wenn ich nur "schnell mal" ins Forum schaue. Finde, die Geschichte liest sich leider stellenweise auch etwas holprig, bin eben kein Autor ;)

    Die Geschichte zum Siedlungshaus (poste ich vermutlich morgen) ging mir etwas leichter von der Hand :)

  • Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie du geschrieben hast, dass du gerne an dem Rollenspiel teilnehmen würdest, als der Markus bei den Steinchenfans seine Werke zeigte.

    Schön, dass es nun soweit ist. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie die Siedlung deiner bunten Truppe aussehen wird.

  • Super, dann ist es ja jetzt offiziell - ein weiteres Volk tritt dem losen Bund der Nebelinseln bei und versucht sich daran, sein Glück zu schmieden! Ansonsten kann ich mich nur anschließen - sehr coole Originstory und ein top Kitbash! :)

    Danke Dir. Auch für die mentale Unterstützung ;)


    Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie du geschrieben hast, dass du gerne an dem Rollenspiel teilnehmen würdest, als der Markus bei den Steinchenfans seine Werke zeigte.

    Schön, dass es nun soweit ist. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie die Siedlung deiner bunten Truppe aussehen wird.

    Jetzt, wo Du es sagst, erinnere ich mich auch daran, dass ich auch bei den Steinchenfans mal so etwas angemerkt hatte ;)

    Deine Spannung hat Ihr Ende schon in den nächsten Minuten, da ich das Siedlungsgebäude jetzt posten werde ;)

  • Es ist still geworden um die Nebelinseln und damit auch um Borgakh und seine Gruppe.

    Nun stolperte ich aber vor einiger Zeit über den Bing Image Creator und fand gefallen daran, die Orks aus der Gruppe zu kreieren. Da ich nur dann und wann die KI bemühte, zog es sich etwas hin bis ich alle Orks so erstellt hatte, dass das Bild zu dem passte, wie ich mir den Ork in etwa vorgestellt hatte. Dabei hatte ich natürlich bei dem einen Ork ein genaueres und beim anderen ein weniger genaues Bild vor Augen, das ich irgendwie treffen musste.

    Jetzt kann und möchte ich Euch aber das Ergebnis präsentieren. Und zwar von links nach rechts wie die Charaktere auf dem Figbarf-Bild angeordnet sind :)

    Gruul:


    Vlorg:


    Urzoth u'Zul:


    Borgakh:


    Snak Nagrub:


    Snaglakh:

  • Ich gebe da nur eine möglichst genaue Beschreibung ein. In meinem Fall beschränkt sich die nötige Kreativität auf die Beschreibung und auf die Vorstellung, die ich schon vorher von dem Charakter, dem Hintergrund, etc hatte.

    Im Extremfall reichen bei diesen KI-generierten Bildern aber wenige Worte bis hin zu absolutem Zufall, um etwas beeindruckendes zu erschaffen - sofern man keinerlei Ansprüche hat. Bei jeglichem Bildmaterial der Zukunft ist also Vorsicht geboten ;)

    Aber was sag ich Bildmaterial? Ein Freund hat bereits KI-generierte Musik gemacht - ebenfalls mit wenigen Worten. Beeindruckend und gleichzeitig beängstigend :D

  • Ich gebe da nur eine möglichst genaue Beschreibung ein. In meinem Fall beschränkt sich die nötige Kreativität auf die Beschreibung und auf die Vorstellung, die ich schon vorher von dem Charakter, dem Hintergrund, etc hatte.

    Im Extremfall reichen bei diesen KI-generierten Bildern aber wenige Worte bis hin zu absolutem Zufall, um etwas beeindruckendes zu erschaffen - sofern man keinerlei Ansprüche hat. Bei jeglichem Bildmaterial der Zukunft ist also Vorsicht geboten ;)

    Aber was sag ich Bildmaterial? Ein Freund hat bereits KI-generierte Musik gemacht - ebenfalls mit wenigen Worten. Beeindruckend und gleichzeitig beängstigend :D

    Wie geht man da sicjer das es was neues ist und nicht ein bestehendes Bild eines Menschen?

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