Review: 75328 The Mandalorian Helmet

  • Liebe Rogues,

    eingefleischte Star Wars Fans und

    Freunde des Mandalorianers,

    ich habe die Gelegenheit bekommen, das brandneue Set „The Mandalorian“ aus der Serie „Helmet Collection“ für Euch zu bauen und ein Set-Review zu schreiben. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

                                              


    Ich muss gestehen, dies ist mein erstes LEGO-Modell eines Helms, und es hat mich spontan an die Goethe-Büste erinnert, die bei meinen Großeltern auf dem Wohnzimmerschrank stand. Ehrfürchtig habe ich als kleiner Kerl hinaufgeschaut, anfassen durfte ich das gute Stück nicht und schon gar nicht damit spielen.

    Dafür hatte ich ja meine LEGO-Bausteine. War mir auch lieber, denn den ollen Kopf aus Holz (oder war’s Bakelit?) konnte man eh nicht auseinandernehmen. Oder nur einmal, und das hätte Ärger gegeben.

    Wie sich die Zeiten ändern! Heute stellt man sich also The Mandalorian, kurz Mando, oder mit vollem Namen Din Djarin, aus LEGO, auf’s Regal. Der Vorteil ist klar, den kann man auseinandernehmen und z.B. in tolle Raumschiffe verwandeln.

    So, nun aber. Erstmal das Rogue Bricks T-Shirt angezogen, um das Review stilvoll zu zelebrieren und los geht’s!

    Die nüchternen Eckdaten

    Set-Name: Star Wars – The Mandalorian

    Set-Nummer: 75328

    UVP: 59,99€

    Teile: 584 (0 Minifiguren)

    Preis pro Teil: ca. 0,10€

    Größe des Modells: Höhe 18 cm, Breite 11 cm, Tiefe 12 cm

    Alterseinstufung: 18+

    Release-Datum: 1. März 2022

    (Embargo für Fan-Medien bestand bis zum 09.02.2022, 15:00 CET)
    LEGO-Shop: The Mandalorian Helmet 75328


    Das Modell

    Wie bereits in der Einleitung gesagt, handelt es sich bei dem Modell um den Helm des Mandalorianers Din Djarin aus der Disney Produktion The Mandalorian. Die Serie mit bislang zwei Staffeln à 8 Folgen hat mich schon länger gereizt, mal anzusehen. Also habe ich keine Kosten und Mühen gescheut – den einschlägigen Streaming Dienst abonniert und mir die erste Staffel von The Mandalorian angeschaut – ein besseres Argument als das LEGO Set-Review wäre dafür gar nicht zu finden gewesen 😉.

    Mandalorianer haben einen Ehrencodex abgelegt und dürfen niemals in Anwesenheit eines anderen Lebewesens den Helm ausziehen. Das wirft natürlich interessante Schwierigkeiten der Charakterdarstellung auf, eine echte Herausforderung für den Schauspieler. Der Helm ersetzt also zum Teil die Mimik und muss die Grundzüge des Trägercharakters widerspiegeln.

    Konkav verlaufende Wangen deuten die Härte des Kämpfers durch „markante Gesichtszüge“ an. Ein schwarzer Glasbalken verbirgt die Augen. Ist das eine Reminiszenz an Zorro, den unerkannten Rächer?!
    Glänzendes Metall („Beskar“) des Helms und der Rüstung kennzeichnen nach und nach den wachsenden Erfolg des Kopfgeldjägers und dienen gleichermaßen als Auszeichnung des Vorzeige-Mandalorianers.

    Die Herausforderung für das LEGO-Modell ist natürlich, diese Charakteristiken in abstrahierter Form widerzuspiegeln. Ob das gelungen ist, sehen wir am Ende.

    Verpackung, Inhalt und Anleitung

    Die Box kommt in edlem Schwarz einher und stimmt ein auf ein stilvolles Bauvergnügen in der Star Wars Welt. Star Wars und Disney Logo dürfen bei einem Lizenz-Set natürlich nicht fehlen.

    Zwei Bilder auf der Rückseite bieten einen Vergleich mit dem Original.


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    Leider wird die edle Packung beim Öffnen beschädigt, da sie verklebt und nicht nur versiegelt ist. Da wünsche ich mir manchmal die Packungen der 70er Jahre zurück mit ihrer stabilen Pappe und den Einschublaschen. Mit Ausnahme der Plastikeinsätze, die sind natürlich nicht mehr zeitgemäß.

    Der Inhalt offenbart fünf durchnummerierte Plastiktüten und die Bauanleitung.


                                     


    Ein kleiner Kritikpunkt sei an dieser Stelle erwähnt. Ich hatte in Erinnerung, dass LEGO bei allen 2022er Sets keine Plastiktüten, sondern Papiertüten beilegen wollte. Das war nicht der Fall, alle Tüten sind nach wie vor aus dem bekannten durchsichtigen Plastikmaterial.

    Die Bauanleitung ist ebenfalls in hochglänzendem Schwarz gehalten, auf der natürlich schnell die Fingerabdrücke der Baumeister:innen zu sehen sein werden.


                              


    Ein Vorwort des LEGO Star Wars Creative Directors Jens Kronvold Frederiksen erläutert den symbolhaften Charakter des Helms und wie die Farb- und Formauswahl der LEGO-Teile diesen nachbilden soll. Bei den Farben handelt es sich natürlich vorwiegend um Light Bluish Grey, Dark Bluish Grey, Metallic Silver und Black.

    Besondere, neue und bislang noch nicht veröffentlichte Teile konnte ich nicht entdecken. Highlight sind natürlich die 56 Teile in Metallic Silver (drum-lacquered metallic silver, wie die Farbe offiziell in der Anleitung genannt wird), die man sicher auch gut für MOCs gebrauchen kann.



    Die Plakette, welche The Mandalorian ausweist, ist erfreulicherweise ein bedrucktes Teil und kein Aufkleber. Überhaupt enthält das Set keinen (in Worten: NULL) Aufkleber, juhu!


                                                   


    Der Aufbau gliedert sich in fünf etwa gleich lange Bauabschnitte, denen fünf nummerierte Tüten zugeordnet sind. In diesen finden sich jeweils nochmal kleinere Plastiktütchen mit Kleinteilen.

    Pro Bauabschnitt habe ich gemütliche 20 Minuten, inklusive Fotografieren gebraucht.


                                    


    Nach 100 Minuten steht der Helm dann also vor einem.


    Bauabschnitt 1

    Im ersten Bauabschnitt wird die komplette innere Struktur des Helmes gebaut. Hier geht es relativ bunt zu, vermutlich, um den Bau anhand der Anleitung zu vereinfachen. Ist ja mittlerweile so üblich. Da die bunten Teile im fertigen Modell nicht zu sehen sind, absolut ok, darüber hinaus bieten sie eine Abwechslung in der Farbpalette zum sonstigen „grau in grau“.



    Auffällig ist, dass die Bauschritte teilweise sehr wenige Teile beinhalten, im Extremfall nur ein einziges! Das finde ich dann doch ein wenig übertrieben, für ein Modell 18+ …

    Es wird eine solide SNOT-Bautechnik verwendet, die für eine gute Stabilität sorgt. Dazu kommen insgesamt 14x Brick, Modified 1 x 1 x 1 2/3 with Studs on Side in Red zum Einsatz, sowie 14x Brick, Modified 1 x 2 x 1 2/3 with Studs on Side in Light Bluish Grey. Für die einen oder anderen auch eine nette Ergänzung der SNOT-Bauteilesammlung.



    Bauabschnitt 2

    Im zweiten Bauabschnitt wird das Helmdach gebaut. Hierzu wird die Bautechnik einer Lowell-Kugel verwendet, so dass alle Rundungen durch eine feine Treppenabstufung nachgebildet werden.


    Es kommen dabei insgesamt 34 Stück der Plate 2 x 2 Corner in Light Bluish Grey zum Einsatz. Nun werden auch die ersten Slopes in Metallic Silver verbaut


    ... es folgt Bauabschnitt 3 ...

  • Bauabschnitt 3

    Der dritte Bauabschnitt widmet sich dem schwarzen Ständer. Auf einen Rahmen aus Plates wird eine stabilisierende Innenstruktur aus ein paar Technic-Elementen (1x Technic, Brick 4 x 4 Open Center und zwei Liftarms) aufgesetzt.


    Diese wird dann mit schwarzen Slopes und Bricks verkleidet.


    Am Ende des Bauabschnitts wird der Ständer mit dem Kopf verbunden. Da es sich um eine einfache Noppenverbindung handelt, entsteht hier ein gewisser Schwachpunkt, der leicht zu einer „Sollbruchstelle“ führt.

    Nun wird noch der Hinterkopf mit einer einfachen Plattenkonstruktion hinzugefügt.


           



    Bauabschnitt 4

    Im vierten Bauabschnitt werden die Seiten des Helms gebaut. Logischerweise baut man hier zweimal das Gleiche. Durch mehrere Tile, Round Corner und Tile, Modified Facet in den Farben Light Bluish Grey, Dark Bluish Grey und Metallic Silver wird die charakteristische Textur des Helms über den Ohren hergestellt. Hier könnte für unerfahrene LEGO-Bauer:innen eine kleine Herausforderung verborgen liegen. Die silbernen Teile sind von den grauen Teilen im Druck der Bauanleitung kaum zu unterscheiden. Nur ein kleiner Stern, der ein Funkeln der Silberteile andeutet, bildet in der Anleitung das Unterscheidungsmerkmal.





    Bauabschnitt 5

    Im letzten Bauabschnitt werden schließlich noch die Augen- und Nasenabdeckung in Schwarz und die Wangen in Grautönen gebaut und dem Helm hinzugefügt.

    Die konkave Form der Wangen werden sehr schön mittels Plate, Modified 4 x 4 with 3 x 3 Curved Cutout und Wedge Plates modelliert.

    Die Wangen werden schließlich mittels O-Clips und Bar Handles schräg eingesetzt. Es entsteht eine fast fugenlose abgewinkelte Verbindung.


    Spare Parts

    Wie üblich sind einige Kleinteile als Ersatz beigefügt.





    ... es folgt das fertige Modell ...

  • Das fertige Modell

    Nun steht nach knapp 100 Minuten Bauzeit der fertige Helm vor mir. Sieht gut aus und hat eine angenehme Größe zum Aufstellen auf dem Regal oder in der Vitrine, wo er sich bestimmt die Gesellschaft weiterer Star Wars Helme wünscht.


    Der Bau hat Spaß gemacht, zwar nicht sonderlich spektakulär, aber es kamen ein paar schöne SNOT-Bautechniken und die bewährte Lowell-Kugel zum Einsatz. Mir ist aufgefallen, dass die Seiten des Helms nicht senkrecht verlaufen, sondern unten ein wenig auseinanderklaffen. Ich dachte erst, ich hätte einen Baufehler gemacht. Aber nein, das ist tatsächlich so gedacht und entspricht dem Vorbild. It’s not a bug, it’s a feature 😉


    Michael Lee Stockwell hat mit ihrem ersten Star Wars Helm also einen schönen Einstand in die LEGO Helmet Collection Serie gegeben.


                       



    Persönliches Fazit und Danksagung

    Ein Rätsel ist mir, wieso das Set als 18+ deklariert ist, denn die verwendeten Bautechniken und die Anleitung sollten auch einen LEGO-Neuling mit etwas Geschick vor nicht allzu große Herausforderungen stellen. Auch ein 12-jähriger bzw. eine 12-jährige sollte damit keine Probleme haben. Vermutlich weist die Altersangabe klar auf die Zielgruppe hin: Erwachsene Star Wars Fans und Sammler, die nicht notwendigerweise auch gleichzeitig eingefleischte LEGO-Enthusiasten sein müssen.


    Auf den ersten Blick hätte ich mir eine komplette Helmoberfläche aus silbernen Teilen gewünscht, so wie der Helm auch im Original ganz aus poliertem Stahl (oder Beskar in der Welt der Mandalorianer) zu sein scheint. Das war aber wohl alleine schon preislich nicht zu realisieren. Nach einem Tag auf dem Regal muss ich allerdings zugeben, dass gerade aus der Entfernung betrachtet, der Mix zwischen Light Bluish Grey, Metallic Silver, ein wenig Dark Bluish Grey und Black tatsächlich eine gute Wahl ist, da hiermit Schattierungen und Reflexionen gut angedeutet werden.


    Ob die Oberseite des Helms komplett aus Noppen bestehen sollte oder eher mit Tiles und Slopes geglättet, ist natürlich auch Ansichtssache. Evtl. werde ich mal eine alternative Textur mit Slopes und Tiles probieren.


    Auf Brickset findet man eine Übersicht über die bisher von LEGO veröffentlichten Helme.


    An dieser Stelle sei auch auf die Gegenüberstellung der bis dahin veröffentlichten Helme aus dem letzten Jahr von Daniel (dbodky) anlässlich seines Reviews der Scout Trooper und Darth Vader Helme verwiesen (REVIEW: 75304 Darth Vader Helm // 75305 Scout Trooper Helm).

    Hier sieht man auch, dass das Stilmittel sichtbarer Noppen und der Baustil der Lowell-Kugel System haben und bei den meisten bisherigen Helmen verwendet wurden.


    Um die anfängliche Frage zu beantworten, ja, ich denke, dass der LEGO-Nachbau des Originals gut gelungen ist, sowohl von der Textur her als auch von der „Farbwahl“. Die Charakteristiken des Originals werden gut wiedergegeben. Die Bauweise führte auch zu einem stabilen Ergebnis, nur die Verbindung des Kopfes mit dem Ständer ist eine „Sollbruchstelle“. Wenn man beim Transport nicht aufpasst, so lösen sich Ständer und Kopf voneinander und können herunterfallen. Da das Modell aber i.d.R. auf dem Regal seht und nicht bespielt wird, ist das überhaupt kein Problem.

    Alles in allem hat mir der Bau Spaß gemacht, auch wenn ich mich als Star Wars Fan nicht zu den Helm- und Büsten-Sammlern zähle. Aber für Sammler:innen der LEGO „Helmet Collection“ aus meiner Sicht eine klare Kaufempfehlung.


    Wie seht ihr das? Ich bin auf euer Feedback zum Review gespannt und wie euch das neue Set gefällt.


    Ich bedanke mich auf jeden Fall beim RogueBricks Team, allen voran Johannes für das Vertrauen und bei LEGO für das Bereitstellen des Sets.


    Es war mir ein Vergnügen.


    Oder wie Mando sagen würde: „Das ist der Weg!“


    Viele Grüße

    Michael


    Quellen:

    https://www.lego.com/de-de/product/…an-helmet-75328

    https://www.starwars.com/news/lego-star-wars-helmets

    https://brickset.com

    https://www.flickr.com/photos/bruceywan/

  • Ein ganh tolles und ausführliches Review. Herzlichen Dank dafür!

    Informationen zum Set, zum Hintergrund des Helms und der Serie, sowie tolle Fotos und der Aufbaubericht machen dieses Review in meinen Augen wirklich unglaublich gut.

    Die Noppenbauweise wird durchgezogen und ich denke, der Helm passt sich sehr gut in die Reihe der Vorgänger- und Mitmodelle. Könnte man sicher auch irgendwie anders lösen, muss ja aber irgenwie massenkompatibel bleiben.

    Ganz in metallic silver bauen, wäre vermutlich zu teuer geworden - auch das muss beim designen mitbedacht werden, denke ich mir dann immer. Oft sind es dann diese Kompromisse. Aber ich finde der Designer hat den Helm sehr gut umgesetzt.

    Danke dir für das tolle Review!

    Herzliche Grüße

    Ben

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