Historisches Regensburg

  • Ich habe es das ganze Jahr lang nicht geschafft, etwas für die Jahres-Challenge zu bauen. Das Thema Geschichte ist zwar durchaus interessant, aber da es keine konkrete Periode gibt, die mich über alle Maßen interessiert, habe ich mich irgendwie an keinem Thema so richtig festbeißen können, zumal man durch die lange Laufzeit auch keinen Druck hat, sich endlich mal was zu überlegen. :saint: Ich habe aber festgestellt, dass mein Beitrag für den Brickscalibur-Wettbewerb eigentlich gar nicht so schlecht zum Thema passt, sodass ich kurz vor Schluss vielleicht doch noch was kleines habe.

    Es handelt sich um die mittelalterliche Altstadt von Regensburg, auf eine handliche 12x12-Vignettengröße eingedampft. Ich habe nach der Bricking Bavaria unter anderem in Regensburg Halt gemacht, inklusive kleiner Führung durch die historische Altstadt, welche aufgrund ihres guten Erhalts auch UNESCO-Welterbe ist. Dabei hat mich nicht nur die Tatsache beeindruckt, dass die Häuser durch den Donau-bedingten Reichtum der Stadt bereits damals alle in Stein gebaut waren und auch die Profanbauten viele gotische Elemente aufweisen, sondern vor allem auch die Farbigkeit der Häuser, die es wohl auch von Anfang an so gegeben hat (auch wenn nicht ganz klar ist, ob die Farben damals schon die gleichen waren wie heute).

    So entschloss ich mich, dieses schöne mittelalterliche Panorama irgendwie für Brickscalibur einzufangen, da bei der Vignetten-Kategorie thematisch ja alles geht. Aber durch den Bezug auf die Altstadt und ihre Bedeutung als eines der größten erhaltenen Mittelalter-Ensemble nördlich der Alpen passt es denke ich auch gut zum Thema Geschichte. (Was Brickscalibur angeht, ist mir bewusst, dass nicht jedes Gebäude exakt aus dem darin festgesetzten zeitlichen Rahmen stammt, aber es ist nichts dabei, was nicht hätte bereits existieren können, wäre es eine generischere Stadt.)

    Es ist dabei ähnlich einer Skyline mehr eine Anhäufung verschiedener bekannter Elemente als ein tatsächliches Abbild des Stadtplans. Das Modell konzentriert sich speziell auf die mittelalterliche Altstadt und klammert (wenn auch eher aus Platzgründen) etwa auch die Porta Praetoria und damit die nicht minder signifikante Geschichte der Stadt als Römische Festung aus. Genauer sind enthalten:

    • Das Alte Rathaus mit Rathausturm wurde im 13. Jh. im Stil der über die Stadt verteilten Patrizierburgen errichtet und später über einen Portalbau mit dem im 14. Jh. erbauten Reichssaal verbunden. Dieser diente unter anderem als Versammlungsungsort für den Reichstag, der zunächst gelegentlich und ab 1663 bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 als sogenannter Immerwährender Reichstag kontinuierlich in Regensburg tagte.
    • Der Dom St. Peter gehört zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen Deutschlands und wurde vom 13. bis zum 15. Jh. erbaut, obwohl die Türme erst im 19. Jh. fertiggestellt wurden.
    • Der Justitia-Brunnen wurde im 17. Jh. als barocker Prachtbrunnen gebaut und trägt inmitten seines eigentlich achteckigen Beckens die Figur der Justitia als personifizierte Gerechtigkeit.
    • Die Steinerne Brücke über die Donau ist seit ihrer Errichtung im 12. Jh. die älteste erhaltene Brücke Deutschlands und war zu ihrer Zeit auch die einzige Donaubrücke zwischen Ulm und Wien, was unter anderem zur Bedeutung und zum Reichtum der Stadt beigetragen hat.
    • Der Brückturm, etwa grob um das Jahr 1300 entstanden, ist der letzte erhaltene von ehemals 3 Wehrtürmen an der Steinernen Brücke. Die größere Toröffnung wurde allerdings erst im 20. Jh. für die Straßenbahn hinzugefügt.
    • Der Amberger Stadel und der Salzstadel, erbaut im 15./16. bzw. 17. Jh. rechts bzw. links des Brückturmes, sind als historische Salzlagerhallen Zeugen des regen Handelsbetriebs entlang der Donau.
    • Die Historische Wurstküche neben dem Salzstadel gilt als wohl älteste Wurstbraterei der Welt, denn es soll schon beim Bau der Steinernen Brücke hier ein Baubüro mit Garküche gegeben haben und trotz diverser Um- und Neubauten wurde und wird an diesem Ort kontinuierlich seit nunmehr fast 900 Jahren öffentlich Essen ausgeschenkt.

    Das Modell erhebt dabei allerdings keinerlei Anspruch auf Akkuratesse. Durch die geringe Größe sind nicht nur die Proportionen der einzelnen Gebäude etwas eingeschränkt, sondern auch die Größenverhältnisse der Gebäude zueinander sind komplett durcheinander und von einem einheitlichen Maßstab kann hier wirklich nicht die Rede sein. ^^ Es ist mehr Hommage als genaue Nachbildung. Ich hoffe aber, dass der geneigte Regensburg-Kenner sich im Modell einigermaßen wiederfindet.

    Da ich nicht der kreativste Rahmenbauer und Verzierer bin, habe ich mich beim Sockel für etwas klassisches in Holz und Messing entschieden, das auch irgendwie zum Mittelalter-Thema passt

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