Wayne Tyler's John Klesh Challenge

  • Zunächst muss ich etwas ausholen. Der eine oder andere kennt vielleicht Wayne Tyler's 5 m² Modell der National Mall in Washington DC. Wayne wurde dann 2019 von einem gewissen John Klesh dazu herausgefordert, zu einigen seiner MOCs aus der National Mall noch kleinere Versionen zu bauen und dabei trotzdem so gut wie möglich die charakteristischen Details einzufangen. Dies hat schließlich dazu geführt, dass er parallel zu seinem großen Mall-Modell eine komplette kleinere Version baut. Und nun im Jahr 2021 schließlich, hat er an alle anderen dieselbe Herausforderung gestellt, zu den eigenen (oder auch anderen) MOCs kleinere Versionen zu entwerfen, speziell 2 Stück bis Weihnachten.

    Nicht nur bin ich großer Microscale-Fan, ich liebe auch einfach die Idee, ein und das selbe Modell in mehreren verschiedenen Maßstäben zu vergleichen. Deshalb hat es mir seine winz-Mall direkt angetan (abgesehen davon, dass die große schon für jeden Architecture-Fan ein großartiges Projekt ist). Und so war ich sofort gepackt, als Wayne die "John Klesh Challenge" an andere weitergegeben hat und musste die Herausforderung einfach annehmen. Ich hatte auch schnell mein erstes Projekt gefunden, da ich vom Völkerschlachtdenkmal in Leipzig bereits vor einer ganzen Weile schon eine halb so große Variante angefangen hatte, hauptsächlich, damit ich das Reflexionsbecken mit reinnehmen konnte, das mir für den großen MOC einfach zu platz- und teileintensiv war. Ich hatte das dann zwar bei Zeiten wieder auf Eis gelegt, aber es war eine gute Grundlage für die John Klesh Challenge und ich hatte schonmal den Ansatz für eine halb so große Version des Denkmals.

    Aber auch eine viertel so große Variante war noch möglich, dank der kleinen 1x1 Eck-Halb-Bögen, denn die großen Bogenfenster müssen auf jeden Fall dabei sein, da das neben der grundlegenden Form das wohl charakteristischste Element ist. Der abgestufte Sockel degeneriert schließlich zu simplen Slopes und der 12m Erzengel Michael zu einer einzelnen Noppe, aber das Denkmal sollte noch erkennbar sein. Das wäre meiner Ansicht nach auch der kleinste noch sinnvolle Maßstab, bevor das ganze Denkmal zu simplen aufgeschichteten Steinen verkommt, dürfte aber auch eine gute Vorbereitung auf eine evtl. Leipzig-Skyline sein.

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    Ich habe bereits weitere Beiträge zur John Klesh Challenge in Arbeit, aber vor allem würde ich mich auch freuen, wenn vielleicht der eine oder andere noch dazu inspiriert werden könnte, die Herausforderung anzunehmen, es muss auch gar nicht Architecture sein. :thumbup:

  • Gefällt mir gut. 👍

    Du hast schon ein Talent, die wichtigsten Details im kleinen Maßstab runter zu rechnen.

    Vielen lieben Dank!

    Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit habe ich auch die nächste Verkleinerung fertig, passenderweise natürlich vom Reichstagsgebäude in Berlin. Für die etwa halb so große Variante kann man sich dafür erstmal ziemlich gut bei LEGO's offizieller Berlin-Skyline bedienen, sobald man es von einer Fassade zu einem 3-dimensionalen Gebäude vervollständigt. Hier und da die Proportionen etwas verbessert und das ganze an mein bervorzugtes Farbschema angepasst und schon hat man ein akzeptables 1:1200 Modell. Die Einheitsfahne vor dem Gebäude darf zum Fest des Tages natürlich nicht fehlen, zumal auf die Türme in dem Maßstab eh keine Flaggen groß drauf passen.

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    Die weniger als viertel große Version ist dann deutlich simpler, aber sowohl die 4 Ecktürme, als auch die Säulen vorm Westeingang und natürlich die Glaskuppel sind trotzdem vorhanden und das Gebäude sollte, trotz leicht verschobener Poportionen (vor allem in die Höhe), noch ganz gut erkennbar sein.

  • Und auch dieses Jahr geht es weiter mit den Verkleinerungen. Ein Inspirationsschub dafür war vor allem auch das KleineWAHN!-Event beim diesjährigen SteineWAHN! Nicht nur hatte ich dafür bereits durch diese Challenge etwas Vorarbeit geleistet, es hat mich auch angespornt, weitere Schrumpfvarianten zu bauen. Und so habe ich mir auch nochmal Schloss Moritzburg angeschaut, dass ich zunächst eigentlich für eine weitere Verkleinerung schon ausgeschlossen hatte.

    Aber mit der Erkenntnis, dass das lästige Loch in den roten Hebelsockeln mit den umgedrehten Hebeln nicht nur gut gefüllt werden kann, sondern so auch gleich noch die Dachlaternen mit drauf gebaut werden können, ergab sich die halb so große Variante dann recht natürlich. Für die restlichen Dächer kommen auch hier wieder die 1x1-Satteldächer zur Rettung. Ich hatte ursprünglich für die Fassaden noch viel mit den bedruckten 1x1 Steve-Mündern aus den Minecraft Microworlds gearbeitet, bis ich gesehen habe, wie extrem selten die sind und dann doch auf einfache Headlights für die Fassadendetails umgestiegen bin.

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    Für die umgebende Landschaft hatte ich erst keine richtige Idee (da sie für das 8x8-KleineWAHN!-Modell auch glücklicherweise nicht nötig war), aber durch das SNOTen in mehreren Richtungen konnten nicht nur die Bäume durch die dunkelgrünen Zahnplatten ganz gut eingefangen, sondern auch die Pfade noch einigermaßen wiedergegeben werden. Einzig die kleinen Wachhäuschen sind auf dieser größe komplett weggeschrumpft worden.

  • Und auch dieses Jahr geht es weiter mit der Verkleinerung, diesmal von einem meiner ältesten aber auch liebsten Modelle, dem Dom zu Paderborn. Ich hatte eine kleine Variante in etwa 1:1000 schon vor über 2,5 Jahren begonnen. Aber es stellte sich schnell heraus, dass es mal wieder an Dächern fehlt. Selbst wenn man sich entscheidet, das aktuelle renovierte und unoxidierte Kupferdach zu bauen (wogegen ich mich beim großen Modell noch gesträubt habe), fehlte es an 1x1-Satteldächern in der sonst so dachfreundlichen Farbe schwarz. Allerdings gibt es diese nun seit einer Weile und ich konnte den Entwurf entsprechend anpassen. Doch auch in anderen Bereichen lebt das Modell eigentlich von 2023er-Teilen.

    Zum einen kommt das neue Hogwarts-Set mit einer Vielzahl interessanter Druckteile. Nun war ich nicht der größte Fan der exzessiven Verwendung von Drucken in diesem (ansonsten aber hervorragenden) Set. Ich finde, es kann mitunter inkohärent wirken, wenn Teile des Gebäudes abstrakt gebaut und andere detailliert gemalt sind. Ich muss aber auch zugeben, dass die Teile für eigene Projekte schon recht nützlich sind, sie sind glücklicherweise auch relativ generisch. Ursprünglich hatte ich viel mit Technic-Löchern als Fenster gearbeitet, aber ich dachte, ich versuche es mal und ich muss sagen, obwohl es zuerst etwas befremdlich wirkt, passt es doch irgendwie. Ich habe aber bewusst nicht alles durch diese Teile ersetzt, sondern sie wirklich nur für einzelne Rundbogenfenster verwendet (wenn auch in echt deutlich kleinere), andere Gebäudeteile sind nach wie vor mit einfacheren und abstrakteren Texturen gebaut und ich hoffe die Kombination ist einigermaßen kohärent. Das Chorfenster war allerdings perfekt, da ich an dieser Stelle eh schon einen Nexo Knights Schild hatte. Es ist zwar eigentlich ein dreiteiliges Spitzbogenfenster statt dreier Rundbogenfenster, aber das passt für so einen generischen Druck schon einigermaßen gut. Dafür sind die Langhausfenster im Gegensatz zum großen Modell tatsächlich Spitzbogenfenster. Die Rote Pforte ist ein bisschen ein Kompromiss. Sie kommt als komplette Fliese schon sehr klobig daher, allerdings ist sie sowohl beim Originalobjekt als auch beim großen Modell in ihrer roten Farbe eigentlich sehr präsent und so war auch die Verwendung der 1x2-Druckfliese für das Rundbogenfenster und der leichte Vorsprung dieses Langhausjoches machbar.

    Ein weiteres Teil aus dem Hogwarts, das ich sehr willkommen heiße, sind die 2x2-Bricks mit Rillen, die es jetzt endlich in der so wichtigen Farbe Tan gibt und die so auch ein bisschen Textur auf alle 4 Seiten des Turms bringen. Zunächst hatte ich mich damit abgefunden, dass die charakteristischen Ecktürmchen auf diesem Maßstab nicht umsetzbar sind. Doch dann fiel mir der Bruchtal-Tisch ein, man hätte sich wohl kein passenderes Teil für genau diesen Anwendungsfall ausdenken können! Zusammen mit der eingedrehten Rundplatte lassen sich dabei sogar die Giebel zwischen den Ecktürmchen noch halbwegs andeuten.

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    Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wie sich diese kleinere Version entwickelt hat und es lohnt sich halt doch, wenn man nicht wirklich glücklich ist mit dem Entwurf, einfach mal auf ein paar neue Teile zu warten. Und obwohl die Entscheidung für das renovierte Dach eher aus Teilemangel fiel, ist es auch ganz nett, beide Varianten des Doms als MOC zu haben.

    Aber bei 1:1000 muss ja noch nicht Schluss sein, wir können auch noch weiter runter und das ganze nochmal halbieren! Man verliert dann zwar einige wichtige Elemente wie die Seitentürme oder die Langhauskapellen, aber die grobe Form ist durchaus noch da und ein bisschen SNOT-Spielerei kann man auch gerade noch betreiben.

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