Teil 1
Hallo,
kürzlich bot Ben hier im Forum an, sich für ein Set-Review zu bewerben. Auch dieses Mal sollte es wieder um ein Star Wars Set gehen.
Obwohl ich ja nicht unbedingt zu den eingefleischten Fans von Darth Vader und Co. gehöre, meldete ich mich und und bekam den Zuschlag.
Bei dem zu reviewenden Set sollte es sich um das Set mit der Nummer 75309 handeln, dem im Netz gerüchteweise ein UCS Republic Gunship mit über 3000 Teilen zugeordnet wurde.
Das Gunship hatte letztes Jahr bei einer Ideas-Umfrage, welches UCS-Set sich die Fans wünschen, mit über der Hälfte der Stimmen gewonnen.
Ich machte mir also schonmal Gedanken, wie ich an die Sache rangehe.
Ich könnte z.B. aus den Teilen ein Alternativmodell bauen, aber ohne das Modell gesehen zu haben, fiel eine Planung nicht gerade leicht. Evtl. liese sich mit den Scheiben ein Zug für meine Monorailanlage bauen, nur dann müsste ich auch Teile dazu nehmen, die nicht aus dem neuen Set stammen.
Cool wäre es ansonsten, wenn man eine ältere Version des Gunships mit dem neuen Modell vergleichen könnte. Aber woher nehmen?
Eines der Vorgängersets zu kaufen kam für mich nicht infrage, da zu teuer. Rebricken dann schon eher, sofern nicht allzu viele exotische Teile vorhanden sind. Ein Blick in die Inhaltslisten der vergangenen Gunships brachte eine Überraschung zutage: sehr viele Teile des 7676 befanden sich in meinem Bestand. Die mussten wohl aus einem Konvolut-Kauf von vor 10 Jahren stammen.
Nachdem ich alle Teile zusammengesucht hatte, stellte ich fest, daß mir gerade mal 6 Teile und alle Figuren fehlten.
Die benötigten Teile bestellte ich bei Bricklink und auf die Figuren verzichtete ich, da sie für einen Größenvergleich aus meiner Sicht nicht dringend nötig waren.
Da die Bricklink-Bestellung erfreulicherweise schon am nächsten Tag da war, das neue Set aber noch nicht, konnte ich mich shonmal an den Aufbau von 7676 machen.
Ich war überrascht, wie groß es war, bei gut 1000 Teilen. Wie groß musste dann erst 75309 sein, das locker 3x so viele Teile hatte?
Am 22.6. bekam ich eine Email mit dem Betreff: DHL Express forsendelse bekræftelse.
"Denne forsendelse er oprettet med DHL Express
Waybill sporingsnummer XXXXXXXXXX
Send Fra
Kløvermarken 109
BILLUND
7190 (hat Billund tatsächlich die Setnummer des ersten Millenium Falcon als Postleitzahl?)
Denmark
Das hörte sich doch schonmal gut an. 2 Tage später war das 6,2 kg schwere Paket da:
Und ausgepackt:
Leider kam die Box schon so raponiert bei mir an:
Die Box beinhaltet eine dicke Bauanleitung, 2 Stickerbögen,
16 Tüten und einen weißen Karton, in dem sich noch eimal 17 Tüten befinden.
Also insgesamt 33 Tüten in denen wiederum 24 kleinere Tütchen stecken.
Jetzt war eine gute Vorarbeit gefragt, denn ich muste ja daran denken, alles zu dokumentieren, damit man sich eine bestmögliche Vorstellung von dem Set machen kann.
Um gleich zu Beginn zu sehen, ob es neue Teile gibt, öffnete ich alle Tüten und füllte sie in die in der LEGO-Szene am häufigsten verwendeten Sortierschalen. (Nein, ihr wollt nicht wirklich wissen, wieviele Käsestäbchen und wieviel Kilo Fleischsalat wir schon gemampft haben.)
Es fällt sofort auf, daß die Farben der Steine größtenteils mit den eigentlichen Farben des Modells übereinstimmen. Das mag sicher daran liegen, daß das Model relativ offen ist und Farbseuchen sofort unangenehm ins Auge stechen würden.
Nachdem alle Sortierschalen gesichtet waren, fand ich zwar keine neuen Teileformen, dafür aber einige Teile, die es nun in neuen Farben gibt:
- 50955 und 50956 Wedge 10 x 3 Left/Right in Dark Red, LEGO ID 6341771 und 6341769
- 48208 und 48205 Wedge, Plate 4 x 6 Left/Right in Dark Red, ID 6341758 und 6341760
- 87081 Brick, Round 4 x 4 with Hole in Dark Red, ID 6057411
- 37352 Slope, Curved 1 x 2 x 1 in Dark Red, ID 6341767
- 18653 Arch 1 x 3 x 2 Inverted in Lime, ID 6341774
Die 1x12er Platte und die weißen Teile sind noch relativ selten, da sie nur in ein bis zwei Sets vorkommen.
Auch die Glasteile sind neu. Es handelt sich dabei um:
- 2 Stück 10312 Windscreen 10 x 6 x 3 Bubble Canopy in der beliebten, nicht mehr ganz so neuen Farbe "Trans Bluish Milky Clear", mit unterschiedlicher dunkelroter Bedruckung. ID 6346766 und 6346767
- 95198 Windscreen 8 x 8 x 3 Canopy Dome Half Sphere in Trans Bluish Milky Clear mit Aufruck in weiß, hellgrau und hellorange. ID 6346768 und 6346769
Die Bauanleitung hat eine im Vergleich zum Super Star Destroyer erfreulich kompakte Din A4 Größe, bringt es allerdings mit ihren 540 Seiten auf knappe 0,9 kg.
Vor den eigentlichen Bauschritten gibt es ein Paar Worte zu dem Ideas fan vote und den beiden Designern des Sets.
Vermissen tue ich eine Übersicht, in der die Maße des "Originals" und des Modells zu finden sind.
Baubeginn
Der Bau des Gunships verteilt sich auf insgesamt 17 Bauschritte:
In Bauschritt 1 bis 5 wird der Rumpf incl. Frauchtraum gebaut.
Bauschritte 6 bis 10 verteilen sich auf die Rumpfverkleidung, , das Cockpit für Pilot und Copilot und das Heck mit Frachtklappe.
Die seitlichen Schiebetüren mit den Schießscharten werden in Bauschritt 11 behandelt.
Den größten Bereich in der Bauanleitungen, insgesamt 135 Seiten, nimmt mit Bauschritten 12-14 der Bau der beiden Flügel ein.
Weiter geht es mit 15 und 16 für die Raketenwerfer und die schwenkbaren kügelförmigen Geschütztürme und zu guterletzt kommt mit Bauschritt 17 der Ständer incl. Typenschild dran.
Bauschritte 1-5, Rumpf
Ich muss zugeben, daß ich in den letzten 5 Jahren gerade mal 3 Sets gebaut habe und daher nicht so sehr mit den altuellen Bauanleitungen vertraut bin, aber traut TLC erwachsenen (18+) LEGO-Fans so wenig zu, daß pro Seite nur eine Teilesorte verbaut werden muss?
Trotz ständigem Umblättern geht es relativ schnell voran...
...und da sich ein schöner Tag abzeichnet, wird mein Bautisch spontan nach draußen verlegt:
Zum Fotografieren gehe ich dann doch lieber rein:
Solche unschönen Kratzer und "Spritzguss-Male" sind an einigen Teilen zu sehen.
Der Bug ist richtig gut gelungen. Hier kommen auch die relativ neuen 3x3er Viertelrundsteine zum Einsatz:
Der Heckaufbau mit der schwenkbaren Aufnahme für die Schiebetüren.
Bauschritte 6-10
Weiter geht es mit der Heckverkleidung incl. Ladeluke und den seitlichen Rumpfverkleidungen.
Die Cockpitsektion, in der Pilot und Copilot hintereinander Platz nehmen können wird an einem Stück gebaut unt mittels einer einzigen 6er Technikachse am Rumpf befestigt.
Diese Lösung gefällt mir wesentlich besser als die Cockpitkonstruktion der Vorgängermodelle. Der einzige Nachteil ist, daß die Scheiben fest verbaut werden und sich nicht öffnen lassen.
Noch ein Paar Eindrücke bevor die Schiebetüren und Flügel drankommen und das Innenleben verdecken.
So, Halbzeit.
Nach gut 3 Stunden mit 9 1/2 Bauschritten auf 270 Seiten ist ein kleines Päuschen angesagt.
(Anmerkung: Haare und Lebensmittel sind nicht im Set enthalten, sie stammen aus meinem Bestand)
Teil 2 folgt gleich...