Choo, choo! Die GWR 4900-Klasse oder Eine unnötig unendliche Geschichte

  • Choo, choo! – Eine unnötig unendliche Geschichte

    Zuerst einmal: Ich lebe noch. Muss ja mal gesagt werden, nach so langer Abstinenz. Oder kennt mich hier eh niemand mehr? :P

    Noch wichtiger ist aber: Ich baue auch noch. Seit März letzten Jahres habe ich zwar nicht einmal mehr ein ganzes Projekt geschafft, dem großen C sei Dank. Aber die Steinesammlung wächst immerhin munter weiter, wenn auch außerhalb meiner praktischen Reichweite.

    Jetzt, quasi ein Jahr später dachte ich mir trotzdem: Schluss damit. Und habe den Dampfzug ausgegraben. Wie es dazu kam? Lest selbst.

    [Warnung: Ausschweifende Erläuterungen könnten folgen. Weiterlesen auf eigene Gefahr.] 

    Kapitel 1: Es war einmal ein Zug

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    Die Wurzel dieser Schnapsidee reicht tatsächlich schon bis in den Winter 2015 (!!!!!11elf1!) zurück, da war ich neulich selbst etwas schockiert. Damals dachte ich mir: Ich mag Harry Potter (Überraschung!). Und in der logischen Konsequenz mag ich auch des Zauberlehrlings liebsten Zug, den Hogwarts Express. Und ich mag Lego (nochmal Überraschung!). Bauste halt mal drauf los, wa? Ja, guter Gedanke, toller Plan – und ein fettes, großes Problem: Von Tuten und Dampflokomotiven keine Ahnung. Ich war früher ja auch der quasi-festen Überzeugung: Ach, die Zugspinner, sollen doch mit Märklin spielen. Und da stand ich nun, geläutert, mit Vision, ohne Steine und mit einem Computer. Eigentlich wie heute, so fast. Also habe ich mir damals den besten Lego-Zug aller Zeiten (?), den 10194 Smaragdexpress digital geschnappt und wollte ihn eigentlich nur ein bisschen modifizieren. Am Ende habe ich die Räder behalten. Und immer noch nichts über Züge gelernt. Aber ich habe angefangen, herumzustümpern und einen ersten, fast schon passablen Entwurf auf die virtuellen Schienen gestellt, der genau eine Sache super könnte: vor- und zurückrollen. Und dann habe ich das Projekt in die Versenkung geschickt. Keine Zeit, kein Geld, keine Lust mehr.


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    Kapitel 2: Schicksalsjahre eines Zuges

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    Bis 2018 auf einmal Harry Potter als Themenwelt aus dem Lego-Nirvana zurückkam und die Steinchenwelt irgendwie im Sturm erobert hat. Denn mit der runderneuerten Wizarding World kam auch ein neues Hogwarts-Express-Set – und mit diesem auf einmal ganz neuer Schwung in mein Projekt.

    Diese letzte Version des Zauberzuges brachte nämlich nicht nur einen kompletten Satz Räder für eine echte, richtig coole Dampflok mit, sondern noch dazu ein paar wirklich schicke Details. Wusstet ihr, dass alle alten Versionen des Zuges ein superhässliches Trademark-Symbol am Ende jeder Iteration des Hogwarts-Schriftzuges hatten? Oder dass das Fehlen eines schicken Namensschildes für die „Hogwarts Castle“ (nein, damit ist nicht etwa das Schloss gemeint ...) mein absolut größter Dorn im Auge war? Abgesehen von klobigen Lego-Dimensionen natürlich, die „Radkästen“ zwar zuper imitieren, aber eben nicht als solche funktionieren können. Zum Beispiel. Und zu meinem Entsetzen stellte ich fest: Ich kann die Zugspinner verstehen. Ich werde selbst einer! =O

    Naja, was eigentlich nur ein Austausch von zwei Teilen werden sollte (besagte 4x4-Viertelrundfliesen mit dem Namensschriftzug als wunderschönen Print auf dem realen Element als digitaler Platzhalter) endete im kompletten Umbau der inneren Struktur. Sieht man zwar von außen kaum, hat aber Spaß gemacht. (Hab ich das wirklich gerade geschrieben? Böser Moritz, bööööser Moritz!)

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    Und dann? Naja, nichts mehr ist passiert. Das Master-Studium und der Nebenjob wollten immer mehr Zeit von mir. Dazwischen noch Chorreisen (auch Musik aus Harry Potter war dabei!) und andere Projekte. Das Jahr 2018 verstrich. Das Jahr 2019 verstrich. Das Jahr 2020 wurde gestrichen. Schicksalsjahre eines immer noch zauberhaften Zugprojekt


    Kapitel 3: Zurück ans Zeichenbrett!

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    Und dann kam 2021. Nachdem ich inzwischen meine Steinesammlung sehr vermisse, habe ich schon andauernd hin- und herüberlegt, welches schöne Projekt sich denn von Grund auf neu gut umsetzen ließe. Denn im Grunde, ich erwähnte es schon, hat sich nichts geändert: Ich habe Lust, etwas zu bauen, aber keine Steine (zur hand) und meinen Computer. Plus Zeit. Und endlich mal die nötigen Ressourcen, mich nicht mehr zwischen Sets, Figuren und meinem Lieblingsprojekt entscheiden zu müssen. Also, die alten Dateien wieder herausgekramt, ein schnelles Test-Rendering, um in die richtige Stimmung zu kommen – und noch schnell ein, zwei Steine anpassen. Genau so.

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    Natürlich blieb es nicht bei den zwei Steinen. Denn inzwischen bin ich – zumindest was einen sehr spezifischen Zug betrifft – auch zum „Spinner“ geworden. Wenn wir das jetzt angehen, nach FÜNF JAHREN (nur Coldmirror braucht länger für ein so klitzekleines Projekt, hehehe), dann auch richtig. Also zurück ans Zeichenbrett. Und mal nach Blaupausen für den Zug suchen, den ich eigentlich bauen möchte. FÜNF JAHRE NACHDEM ICH IHN GEBAUT HABE. Aber besser spät, als nie – heißt es. Oder?

    Also zerlege ich mein digitales Modell inzwischen fast täglich auf Stud-Ebene, um eben hier, vielleicht auch dort noch das letzte bisschen Authentizität aus meinem (fast schon obsessiv gewordenen) Traum herauszukitzeln. Und da ist noch genug zu tun: Während die Lok selbst schon in der Version 3.xx existiert, beginnen aktuell gerade erst die Arbeiten an Tender 2.0. Auch im Bereich der Pleuelstangen (ich erwähnte, dass ich keinerlei Ahnung habe?) und Kupplungen (die einst aus nostalgischen Gründen behaltenen Magnete müssen nun doch weichen) gibt es noch viel zu tun.

    Und wenn ich jetzt auch noch anfangen sollte, von Motorisierung zu träumen, muss ich mir vermutlich glatt die Hände bügeln.


    TLDR: Was bisher geschah ...

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    Aus einer netten, harmlosen Modell-Idee wurde wieder einmal eine Obsession. Und ich mag Züge. Aua.


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    Work in Progress: Die GWR 4900 Klasse

    Meine aktuellste Version der Great Western Railway 4900 „Hall“-Klasse habe ich der Optik zuliebe nicht in das knallige rot des Hogwarts Express getüncht. Stattdessen belasse ich sie vorerst, entsprechend der originalen Vorlage, in dunklem GWR-grün. Das lässt sich aktuell so nicht real umsetzen. Das finale Modell wird dann natürlich die Lackierung des Zauberer-Zuges tragen, einschließlich der entsprechenden bedruckten Elemente.

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    Das Vorbild:

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    GWR_4900_Class_4953_Pitchford_Hall.jpg 4953 Pitchford Hall auf Wikipedia

    Im Moment überarbeite ich die Dimensionen und Verbindung des Tenders, um noch näher an die Blaupause heranzukommen:

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    Mal schauen, wann ich zur ersten Teilebestellung komme ... =O

    LG Moritz

  • Hallo Moritz,

    na dann haben wir was gemein. Ich habe genau so wenig Ahnung von Zügen wie du, aber ich hatte mich vor einigen Jahren auch mal an eine Dampflok rangewagt.

    Schade daß es viele Teile nicht in dunkelgrün gibt. In dieser Farbe sieht der Zug richtig edel aus.

    LG, Marion

  • Hi Marion,

    ich glaube, ich erinnere mich. Das war die apokalyptische Dampflok, oder? Ein tolles Modell!
    Persönlich mag ich ja die Herausforderung, mich in so ein Modell hineinzudenken. Insbesondere dann, wenn eine so große und inspirierende wie auch kritische Fanbasis dahinter steht. Passenderweise habe ich die Lokomotive heute gleich noch bei den Brick Train Awards eingereicht. Gut, dass die auch digitale Bauten anerkennen. :D

    Apropos digital: Ich bin mal nochmal durch die Teileliste und siehe da: So ganz unmöglich ist die grüne Lok gar nicht. kritisch wird es bei ein paar wenigen Teilen, darunter die 1x1-Platten mit Clip (horizonal und vertikal), die sich leider nicht ästhetisch ansprechend ersetzen lassen. :(

    Naja. Gut, dass mein Zug am Ende ja eine andere Farbe haben wird. Jetzt müssen aber erst einmal das Radgestänge und der Tender noch passend(er) gemacht werden. Erste Updates wird es bald geben ...

    LG Moritz

  • Hi Moritz,

    ich glaube, ich erinnere mich. Das war die apokalyptische Dampflok, oder? Ein tolles Modell!

    Die apokalyptische Lok meinte ich nicht. Die ist auf Monorailbasis und ein reines Phantasieprodukt. Aber cool ist sie schon.

    Nee, ich hatte sogar mal eine richtige Dampflok gebaut, die noch bis in die 60er Jahre in unserem Landkreis gefahren ist.

    Das Tolle daran war, daß ich sie ohne Modellbezeichnung im 1000Steine-Forum vorgestellt hatte und die Eisenbahner raten lies, worum es sich handelt.

    Sie wurde von den Profis auf Anhieb wiedererkannt, was mich als Nichteisenbahner total stolz gemacht hat. :)

    LG, Marion

  • Hallo Moritz,

    die Dampflock, dein digitales Modell, ist absolute Klasse. Auch wenn ich im Prinzip kein Eisenbahner (mehr) bin. Ich habe tatsächlich irgendwann mit meinem Sohn Eisenbahnen gebaut und ließ diese dann durch die Wohnung "heizen". Darunter war auch ein Nachbau einer Dampflock, die ich im Internet gefunden habe. Für damalige Begriffe, denke es war rund 2008, war das schon ein ziemlich cooles MOC. Nichts im Vergleich mit deiner grünen.

    Die Clips in Dunkelgrün (horizontal und vertikal) sind natürlich eine Schwierigkeit. Aber vielleicht funktionieren die Tiles mit Clip (15712), die wir bestellt haben? Eventuell kombiniert mit modifizierten Bricks (one stud on one side oder Headlightbricks).

    Egal welche Farbe: Hammergutes Modell!

    Viele Grüße

    Ben

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