Ankunft auf Måkenesøya

  • "Endlich, Land in Sicht." - Ola Bengtsson seufzte erleichtert auf. Schon seit dem frühen Abend hatten die Männer zwar vereinzelt Möwen fliegen sehen, und ein zwei Mal waren durch die Nebelschwaden auch dunklere Schemen zu sehen, andere Inseln vermutlich. Der einzig sichere Weg durch dieses Meer voller Riffe, Untiefen und Schäreninseln war allerdings der, den sie auf der Karte vor sich liegen hatten. "Da hatte es tatsächlich einmal einen Nutzen, dass Jarre mehr Zeit in der Taverne verbracht hat als auf dem Wagenbock", dachte Ola bei sich. Erleichterung machte sich nun auch unter den restlichen 5 Männern breit. Das Schiff war alt, sehr alt, genau genommen war es schon damals nicht mehr neu, als man mit ihm über das Meer in die alten Reiche kam. Und die Besatzung? Arvid, Ola und Haakon hatten in ihren Funktionen seit Jahren keine Schiffsplanken mehr betreten, ihre Arbeit hatte ausschließlich in Ratssäälen, Sitzungszimmern und Kontoren stattgefunden. Erik und Jarre waren zwar ab und an auf See dabei, jedoch deutlich öfter als Patrouille einem der zahllosen Handelskonvois zugeteilt gewesen. Und Frode? Der entfernte sich sowieso nicht außer Hörweite von Haakon.

    Dementsprechend hart und mühsam waren die letzten Wochen auf See für die 6 Männer gewesen. "Und es wird nicht einfacher werden...", realisierte Ola. Eine neue Insel, laut dem Kartographen, der sie ihnen verkauft hatte, mutmaßlich unbewohnt. Welche Gefahren mochte sie wohl verbergen? Welche Entbehrungen würden die Männer auf sich nehmen müssen, um sich die Insel eigen zu machen, die Natur zu bändigen und eine neue Lebensgrundlage aufbauen zu können? Wann würden sie ihre Frauen nachholen können?

    Jarre ließ die Hühnerleiter an den mit Treibgut und Tang bedeckten Strand hinab und betrat als erster ihre neue Heimat. "Herr Bengtsson, brauch'n wir nicht noch 'n Namen für die Insel?" Ola blickte auf und blinzelte, die Brandung, die Dämmerung, das Gekreische der Möwen und die Entbehrungen der Überfahrt hatten ihn schläfrig werden lassen. "Hmm, du hast natürlich Recht, Jarre... He, Männer, fällt euch ein Name ein? Er drehte sich von der Reling zurück zum Rest der Crew. Haakon schüttelte den Kopf, müde und mit schwarzen Ringen unter den Augen. Erik schaute zwar nachdenklich, schlug allerdings auch nach einigen Sekunden keinen Namen vor. Arvid war damit beschäftigt, Möwen zu verscheuchen, die sich über sein kärgliches Abendmahl hermachen wollten - Zwieback mit kümmerlich kleinen Fischen, die sie während der Überfahrt gefangen hatten. Ola versuchte es dennoch: "Arvid? Kein Vorschlag? Sonst bist Du doch unser Mann für geschliffene Worte." - "Nein Ola, nicht jetzt, ich habe Hunger, verdammt. Und diese verflixten Möwen. Möwen, Möwen, nichts als Möwen. Gibt es denn nichts anderes auf dieser Insel als Möwen?!"

    Haakon fand sein Lächeln wieder, Erik erwachte aus seinen Grübeleien und Frode schaute von seinen Papieren auf.

    Und dann rief Jarre vom Strand hinauf, hinein in das allgemeine Gelächter der Besatzung:

    Warum lass'n wir den Möwen nicht ihre Insel und nenn'n uns're neue Heimat Möw'ninsel?

    Und so begann die Besiedelung von Måkenesøya.

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    Dagboka av Ola Bengtsson

    10. Tag nach Ankunft:

    Die ersten Tage waren hart. Die Fische hier sind klein und beißen schlecht, andauernd hört man Frode vom anderen Ende des Strandes beim Angeln Fluchen. Wirklich helfen kann er in seinem Alter bei den Konstruktionsarbeiten leider wenig. Erik schlägt sich wacker, und sogar Haakon packt mit an. Die erste Nacht schliefen wir nicht weit von unserem Schiff am Rande des Wäldchens, das an die Bucht angrenzt - wir wurden von der Flut geweckt. Die Gezeiten hier sind eine Gewalt ohnesgleichen, wir mussten schleunigst einen Anleger für unser Schiff bauen, es drohte bei Einsetzen der Ebbe regelmäßig davonzutreiben. Die Arbeiten am Anleger gehen gut voran.

    14. Tag nach Ankunft:

    Der Anleger ist fertig, doch es scheint, als war die Mühe vergebens. Im Wäldchen um uns herum gibt es zwar Trauerweiden, Haselnuss und anderes Gehölz, allerdings kaum brauchbares Holz für den Bau von Blockhütten oder auch nur eines Unterstandes. Steine können wir mit dem spärlichen Werkzeug, das wir mitgebracht haben, auch nur bedingt bearbeiten, und Bruchstein gibt es wohl ebenfalls nicht genug - Jarre hat sich in der näheren Umgebung bereits umgeschaut. Wir werden wohl oder übel das Holz unseres Schiffs verwenden müssen...

    21. Tag nach Ankunft:

    Wie sich herausstellte, sind doch nicht alle Dinge schwarz oder weiß und die Nacht ist am Dunkelsten vor der Morgendämmerung. Das Holz unseres Schiffs war stellenweise so vermodert, dass es schierer Wahnsinn gewesen wäre, weitere Unternehmungen damit zu bestreiten. Die verrotteten und vermosten Planken taugen gerade noch so für den Verhau, den Jarre stolz als den von ihm geschaffenen Gipfel der Zimmermannskunst bezeichnet... Lassen wir ihn in dem Glauben.

    30. Tag nach Ankunft:

    Nach der anfänglichen Plackerei hatten Haakon und ich beschlossen, den Männern ein paar Tage ihre Ruhe zu lassen. Frode geht dankenswerterweise nach wie vor täglich Angeln, Erik wärmt seine alten Knochen auf der Bank vor der Hütte in der Sonne, und Arvid und Jarre befinden sich einen Großteil der Zeit auf Streifzügen rund um Olasby - die Gruppe wollte die Siedlung - vielmehr den Anleger - unbedingt nach mir benennen. Dabei war es vielmehr Haakon, der uns hierherbrachte...

    Nichtsdestotrotz, wir sollten anfangen, Måkenesøya geschlossen und gründlich zu erkunden. Wir brauchen Rohstoffe und ich kann keinen Fisch mehr sehen. Haakon und ich haben uns die Karte noch einmal angesehen und eine grobe Marschroute festgelegt. Morgen geht es los!

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    49867293752_e2f95410a7_k.jpgMåkenesøya

    49867293697_a523b5798e_h.jpgMåkenesøya

    49867293782_2f94edfa0f_k.jpgMåkenesøya

    49866448028_60942be99e_b.jpgMåkenesøya


  • Hallo Daniel,

    schön das du dich anschließt!

    Die erste Siedlung ist auch schon fertig!

    Am Besten finde ich das Dach und die Treppe!

    Lars, der einen neuen Nachbarn hat :)

    Hallo Lars,

    bei so einem coolen Hybrid aus MOC-Challenges und gemeinsamem Rollenspiel bleibt man doch nicht freiwillig außenvor. ;)

    Danke für das Feedback, das Dach ist eigentlich aus der Not mangelnder anderer Teile heraus entstanden, schön, wenn ich trotzdem etwas gebaut habe, das gefällt. :)

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