Dieses Set wurde von Lego zur Verfügung gestellt.
Star Wars Episode VIII - Die letzen Jedi spaltete die Fans in vielerlei Hinsicht. Nicht zuletzt gilt der Film selbst für die einen als absoluter Tiefpunkt der Reihe, andere sehen in dem Streifen die dringend benötigte Revolution. Einen weiteren Kritkpunkt sahen viele in den auf Ahch-To beheimateten Porgs. Zu sehr wirkten sie, als wären sie lediglich dafür erschaffen worden, damit Disney mehr Spielzeug und Plüschtiere verkaufen kann. Tatsächlich - so die offizielle Begründung - entstammen sie aber einer Idee von Rian Johnson, dem Autor und Regisseur des Films. Sie sind angelehnt an die am Drehort Skellig Michael lebenden Papageitaucher.
75230 Porg
Teile: 811
Minifiguren: Porg
Alter: 9-14
Preis: 69.99€
Auf der Vorderseite der Verpackung sehen wir nun die umsetzung dieses putzigen Tierchens von Lego. Außerdem zieren in den unteren Ecken ein Bild der Porg-Minifigur und das Disney-Logo die Verpackung.
Auf der Rückseite der Verpackung sehen wir auch die Rückseite des Porg. Schon hier kann man erkennen, wie die Federn des Porgs angedeutet wurden. Außerdem zu sehen: Das Sammlerschild und die dann doch eher eingeschränkten Funktionen. Später mehr dazu.
In der Verpackung finden wir 6 Tüten, die die einzelnen Bauschritte wiedergeben. Großartig besondere Teile oder später dann auch nicht-einsehbare Bautechniken konnte ich nicht entdecken, deswegen habe ich mir das Sortieren der Teile gespart. Es sei aber erwähnt, dass meistens mit sehr großen Teilen gearbeitet wird. Lediglich in Tüte 6, mit deren Inhalt man dann den Kopf baut, gab es jede Menge Kleinteile.
Außerdem mit dabei, das darf natürlich nicht fehlen, ein Sticker! Freudigerweise ist er der einzige in diesem Set. Außerdem gehören die Sticker für die Infotafeln zu den wenigen, die ich vertretbar finde.
Die Anleitung darf natürlich nicht fehlen. Etwas neues zu entdecken gibt es hier nicht.
Auf den ersten Seiten erhalten wir eine Übersicht über die Bauschritte: Erst ein Technic-Gerüst, anschließend Rücken, Bauch, Flügel und Kopf.
Beginnen wir mit ein bisschen Technic.
Hier wird auch schon der Schwanz verbaut ...
... der verbunden mit der "Zunge" später eine der Funktionen sein wird.
Zähne dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Füße fehlen dem Porg auch noch. In der Lego-Variante sehen sie so hier aus.
Wie man erkennen kann, wurde mittlerweile auch das Technic-Gerüst geschlossen.
Die erste Tüte ist damit schon vollendet, es folgt der Bau des Rückens.
Im gesamten Set wurde mit jeder Menge Käseecken und "Krallen-Steinen" gearbeitet, um die Unebenheiten eines Federkleides darzustellen. Das finde ich ziemlich passend und auch gelungen.
In Tüte 3 ist anschließend der rundliche Bauch des Vogels zu bauen. Auch hier gab es keine besonderen Schwierigkeiten oder hohe Ansprüche an den Bauenden.
Der Porg nimmt langsam Gestalt an.
Unser kleiner Freund soll natürlich nicht frieren, deswegen werden mithilfe der SNOT-Technik (wie so gut wie alles in diesem Set) weitere Federn über den Füßchen angebracht ...
... außerdem noch weitere in Richtung Schwanz.
Ein richtiger Vogel muss aber auch fliegen können. Deshalb werden jetzt die Flügel gebaut.
An den Flügelspitzen hat der Porg sogar einige farbige Akzente.
Ich hatte anfangs schon die etwas eingeschränkten Funktionen erwähnt. Und auch jetzt bin ich mir noch nicht sicher, ob ich nicht doch einen Fehler eingebaut habe. Die Funktion des Porgs ist es, dass er seinen Mund öffnet und die Flügel zur Seite streckt, drückt man seinen Schwanz nach unten. Und nunja ... wie man am linken Flügel sehen kann, bewegt diese Funktion den Flügel um etwa einen Zentimeter vom Körper weg. Flattern ist etwas anderes. Dabei lassen sich die Flügel eigentlich viel weiter anheben, wie ich hier demonstriere. Allerdings habe ich mir nochmal den Trailer zum Set und auch die Packungsrückseite angeschaut und fühle mich nur darin bestätigt, dass sich die Flügel wirklich nicht weiter anheben lassen. Sehr schade!
Nun fehlt nur noch der Kopf. Im Vorfeld wurde viel darüber gespottet. Die Lego-Version sei eher zum Fürchten als süßs, hieß es. Wie ich darüber denke, erfahrt ihr am Schluss.
Fertig!
Fehlt nur noch das Sammlerschild. Das ist schnell zusammengebaut und sieht wie gewohnt sehr elegant aus. Ich finde es schön, dass Lego auch außerhalb der UCS-Reihe einige Sets mit diesen Schildern ausliefert. Dadurch wirken sie edler. Außerdem im Bild: Die Porg Minifigur, bekannt aus dem UCS Millenium Falken und dem Ahch-To Training-Set.
Das Set im Gesamten: 75230 Porg
Enden möchte ich mit einem Bild des Porgs gemeinsam mit seinem geistigen Vorgänger: BB-8. Von der Größe her nehmen sich die beiden nicht viel. Allerdings passt der noppige, kantige Look viel besser zu BB-8, als zu einem Lebewesen wie dem Porg.
Fazit
Bereits nach den ersten Leaks war dieses Lego-Modell genau so umstritten wie sein filmisches Vorbild. Der Lego Porg sei zu hässlich, manch einer meinte sogar er wäre zum fürchten. Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Wer Star Wars nicht kennt, dem könnte man dieses Geschöpf wohl tatsächlich als Schurken im nächsten Horrofilm präsentieren. Viel Ähnlichkeit mit den süßen kleinen Vögeln besteht nicht mehr. Eher wirkt der Porg wie ein fetter Pinguin mit Vampirzähnen. Klar, Porgs sind etwas rundlich, aber leider hat Lego total die dürren Beine der Tiere vergessen. Stattdessen sitzt die Lego Variante direkt auf den Füßen und wirkt so, als würde sie etwas ausbrüten. Und der Kopf? Eigentlich müsste es dank des Federkleids einen fließenden Übergang zwischen Kopf und Körper geben. Auch das hat der Designer nicht gut hinbekommen. Es wirkt sogar so, als hätte der Vogel einen kleinen Hals. Noch einen Satz zur Spielfunktion. Wie oben bereits beschrieben, lassen sich die Flügel viel zu wenig bewegen. Ein richtiges Flattern ist hiermit nicht möglich. Es sieht eher nach gewollt und nicht gekonnt aus.
Wem also würde ich dieses Modell empfehlen? Nicht vielen Leuten. Eigentlich nur einer einzigen Personengruppe: Sammler, die bereits R2-D2 und/oder BB-8 besitzen und diese kleine Mini-Reihe vervollständigen wollen. Aber auch nur, wenn das Set für weniger als 50€ angeboten werden sollte.
Dieser Porg hat seinen einzigen Zweck verfehlt: süß sein. Er ist hässlich. Und das sage ich als jemand, der für Porg-Plüschtiere mehr als 50€ ausgegeben hat - aber an denen habe ich wesentlich mehr Freude.
LG Max