Das sah gut für Hammerfaust und die seinen aus. Sie hatten das Lager und die Insassen überrumpelt. Er rechnete zwar noch mit einem sinnlosen Aufbäumen der Anwesenden, doch wollte er unnötiges Blutvergießen um jeden Preis vermeiden. Davon hatten die Dragonier bereits schon zu viel verloren…
Die Konversation des Menschen mit dem Halbgeschöpf entging ihm nicht. Die Tatsache, dass sich ein ehemaliger Dragonier unter ihnen befand, brachte Hammerfaust neue Hoffnung ein. Die Kinder Dragonias waren nun zwar in alle Winde und Welten zerstreut, doch diese Begegnung hier, kündete von Schicksal. Mit einer Handbewegung befahl er seinen Untergebenen die Bögen zu senken. Flankiert von seiner dreiköpfigen Leibgarde trat er bis zu fünf Schritt an Morugg, Loren und Anselmus heran.
„Sohn Dragonias, dein Blut und das der deinen soll hier nicht vergossen werden. Bitte, Bruder, ziehe dich zurück“, sprach der Heerführer sanft. „Dein Anliegen hier ist nicht ohne Grund, doch auch wir sind hier mit guten Gründen.“
Gute Gründe bewogen sicherlich auch Martin, als er in Form einer Eule das Gebirge und die Festung weit unter sich ließ. Die vielen Soldaten, die seinetwegen gestorben waren, lasteten schwer auf seinem Gewissen. Auch sein Körper erinnerte ihn an seine materielle Vergänglichkeit. Die Schmerzen der vielen Wunden, verursacht durch Speere und Pfeile, waren als Eule nicht zu vergleichen, als er noch in der Gestalt eines Drachen war. Doch bald würde er landen müssen, sich verarzten lassen und Ruhe gönnen und dann? Das würde sich zeigen…
Als Ottokar in seinem brennenden Eifer das Quartier des Kommandanten stürmen wollte, wurde er barsch zurückgehalten. Sire Edmure hatte seinen stählernen Griff an Ottokars unverletzten Arm gelegt und den jungen Kämpfer aufgehalten. Bevor Ottokar einen wütenden Protest erwidern konnte, deutete der Ritter den Gang entlang. Dort auf der anderen Seite des Ganges konnten sie einen bulligen Mann entdecken, der ein kurioses Bild von sich gab. Er besaß die Statur eines erfahrenen Kämpfers, davon zeugten zahlreiche Narben auf der unbedeckten Haut, doch seine Kleidung zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich.
Bloß in eine schlichte Lederrüstung bekleidet, stand er da, den Rücken zu ihnen gewandt. Neben diesem Schutz trug er einen schlichten Eisenhelm ohne Visier. In der rechten Hand hielt er ein todbringendes Landschwert, während die linke Hand verborgen war in einem panzernden Handschuh ruhte.
Die Aufmerksamkeit des Kommandanten galt dem Trio vor ihm. Sie waren ihm über den Weg gelaufen, bevor er sich um diesen Drachen im Hof hatte kümmern können. Zwei Menschen und eine Elfe wagten es in seine Festung einzudringen. Die Aufforderung zur Aufgabe veranlasste ihn bloß zu einem müden Lächeln. Als Antwort erhob er das Langschwert und führte einen schnellen Streich gegen Dinzz. Dieser hatte mit einem Angriff gerichtet und wich zurück, dadurch verfehlte sein Pfeil den Kommandanten knapp. Dieser hetzte sofort nach und drängte Dinzz im schmalen Gang zurück. Die Drei befanden sich nun in einer misslichen Lage. Der Gang nahm ihnen den Vorteil der zahlmäßigen Überlegenheit, auch hinderten die Attacken des Kommandanten Dinzz daran, einen weiteren Pfeil aufzulegen. Als dessen Lage zunehmend bedrohlicher wurde und der Kommandant eine Lücke in Dinzz Verteidigung fand, hielt er mit schmerzerfülltem Gesicht inne.
Ein Dolch lugte aus der Schulter des Kommandanten hervor. Sebastien hatte diesen in höchster Not geworfen und getroffen. Die Spitze hatte sich problemlos durch das Leder gebohrt. Sire Edmure, gefolgt von Ottokar, hatten die Entfernung zum Kommandanten aufgeholt und nun war dieser umkreist. Siegesgewiss rückten die sechs Gefährten vor.
Der Kommandant jedoch gab, wie von Sinnen, ein Lachen von sich. „Ihr müsst schon mit mehr kommen, um mich zu besiegen!“, brüllte er ihnen entgegen. Sire Edmure hatte genug, er stürmte vor, dass Schwert erhoben, um mit einem Stich diese ganze Sache ein Ende zu setzen. Der Kommandant parierte jedoch den Angriff. Bevor Sire Edmure seinen nächsten Angriff umsetzen konnte, passierte etwas ungewöhnliches. Mit unnatürlicher Geschwindigkeit raste die gepanzerte Faust vor und trat Sire Edmure vor die eiserne Brust. Es ertönte ein metallendes Scheppern und Sire Edmure wurde von einer unsichtbaren Kraft nach hinten gestoßen. Sein Körper flog mit rasender Geschwindigkeit den Gang entlang, erfasste den armen Ottokar und beide kamen in einem Knäuel vor Sebastiens Beine zum liegen.
Melia, Elinor und Dinzz waren geschockt von dieser Reaktion, doch Dinzz Reflexe hatten die Oberhand genommen und in der Zwischenzeit einen Pfeil aufgespannt und direkt auf die Brust des Kommandanten abgeschossen.
Doch statt zu treffen, blieb der Pfeil wenige Zentimeter vor dem Kommandanten in der Luft schweben. Geschockt beobachtete Dinzz den in der Luft verharrenden Pfeil, als dieser sich plötzlich wie von Geisterhand bewegt, umdreht und genau auf seinen Urheber zurückflog.
Ein boshaftes Grinsen stand dem Kommandanten ins Gesicht geschrieben, dass sanft erhellt wurde, von dem weißen Glimmern, dass der Panzerhandschuh an seiner linken Hand von sich gab.
Währenddessen war die Situation im Lager zum Reißen gespannt.
Letzte Aufgabe:
Teil I - Das Lager
Die Situation hat sich entspannt, Hammerfaust, Heerführer der Exildragonier sucht das Gespräch mit den Lagerinsassen. Doch was werden diese tun? Abziehen oder mit geschickten Verhandlungen Hammerfaust von ihren wohlwollenden Absichten überzeugen können?
Eine Vignette oder Moc, ganz egal, hier steht die Diplomatie im Vordergrund. Löst die Situation endgültig!
Teil II
Das ist sie - die geheime Superwaffe des Kommandanten! Der Panzerhandschuh verleiht dem Kämpfer blitzschnelle Bewegungen, steigert seine Kraft und Geschosse werden blockiert. Gefährliche Vorteile, die nur mit List und Tücke bezwungen werden können. Welche Taktik ist unter Rücksichtnahme aller vorhandenen Fähigkeiten wohl die beste?
Überlegt Euch zusammen eine Taktik und visualisiert den finalen Bosskampf zwischen dem Kommandanten Turgon Nevrat, ausgerüstet mit dem Panzerhandschuh und der Spielergruppe in einem Moc.
(Möglich sind auch einzelne Module, die zusammen ein Gesamtkampf-Moc darstellen. Bsp. rolli baut was für die Dinzz, Elinor und Mela und Dunkler Vater für Sire Edmure, Ottokar und Sebastien, was diese gleiche Situation - Kampf gegen den Kommandanten - zeigt.)
Ihr habt wieder eine Woche Zeit, bis zum Dienstag, den 23. Oktober 19 Uhr.